Abitur 2019:Abschied nach zwölf Jahren

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Es reicht endgültig: Mehr als 300 Abiturienten im Landkreis bekommen ihre Zeugnisse. (Foto: Renate Schmidt)

An diesem Freitagabend bekommen die Absolventen ihre Zeugnisse

Von Pia Eichinger, Erding

"Wir können jetzt gehen, wir werden hier nie wieder stehen." Die Abiturienten des Anne-Frank-Gymnasiums stehen an diesem Freitag in der Stadthalle Erding ein letztes Mal gemeinsam auf der Bühne und singen ein selbst gedichtetes Lied. Heute bekommen nicht nur sie, sondern mehr als 300 Abiturienten der drei Gymnasien im Landkreis ihre Zeugnisse und blicken auf ihre Schulzeit zurück. "Es fühlt sich immer noch surreal an, als ob es nur sehr entspannte Ferien wären", sagte Lisa Glas vom Korbinian-Aigner-Gymnasium.

Die Vorfreude sei groß, "schließlich hat man zwölf Jahre darauf hingearbeitet", sagte Quirin Wiggerich, auch er ist am Korbinian-Aigner-Gymnasium in die Schule gegangen. Für ihn und seine Mitschüler beginnt um 10 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche St. Vinzenz. Anschließend werden die Absolventen mit Sekt und Häppchen in der Aula empfangen. Um 11.30 Uhr beginnt der offizielle Teil. Mit Liedern wie "Highway to Hell" von ACDC gehen die 131 Schülerinnen und Schüler nach vorne und holen sich ihre Zeugnisse. Die Absolventen Thomas Wittmann und Jonas Laschinger halten Reden, ebenso wendet sich die stellvertretende Schulleiterin Regine Hofmann an die Abiturienten: "Ich will Ihnen sagen, dass Sie die Zukunft in der Hand haben und die Zukunft sind." Der Abiball findet erst am Samstag im Sportpark Schollbach statt. Die 11. Klassen kümmern sich um den Service, die Nachspeisen bringen die Eltern mit. Der Abend endet um Mitternacht, aber nicht für die Abiturienten. Sie feiern in einem Raum nebenan weiter.

Abschied nehmen heißt es auch für die Schüler des Dorfener Gymnasiums. Bei ihnen beginnt das Fest um 17 Uhr, auch mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Dorfen. Nach dem offiziellen Teil mit Reden der Abiturientinnen Lillian Binder, Rosa Tempel und Sophie Wehner erhalten alle ihre Zeugnisse. Binder sagt, sie freue sich schon wahnsinnig, beim Abiball auf der Bühne zu stehen, andererseits beginne nun der Ernst des Lebens. "Wir verlassen die Schule alle mit einem lachenden und einem weinenden Auge." Oberstufenkoordinator Gerd Flören sagt, die Schule werde den offiziellen Teil straffen "wegen den zu erwartenden Temperaturen". Anschließend wird bis um Mitternacht in der Aula gefeiert, auch hier organisieren die 11. Klassen den Abend. "Es ist ein Generationenvertrag. Die Elftklässler werden in Gruppen eingeteilt wie Sektempfang oder Service", sagte Flören. Danach geht es für die Absolventen ins Kulturhaus nach Taufkirchen. Flören gibt den jungen Erwachsenen einen letzten Rat: "Die Zeit nach dem Abschluss ist ein ganz besonderer Moment, den ihr bewusst erleben sollt, denn so eine Zeit kommt so nie wieder."

Nach dem Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Johannes lassen die Abiturienten des Anne-Frank-Gymnasiums um 16.30 Uhr Luftballone steigen. "An die Luftballone werden Kärtchen mit Wünschen oder Erinnerungen aus der Schulzeit gehängt", sagte Abiturientin Lisa Römer. Der offizielle Teil beginnt um 18 Uhr in der Stadthalle. Die Absolventen Randolph Goldmann und Maria-Laura Bauer werden sich in ihrer Rede an die Tage erinnern, "an denen die Verzweiflung so groß war, dass man über einen Schulabbruch und eine Karriere als Kaminkehrer nachgedacht hat". Dennoch lasse sich sagen, dass "es das alles am Ende wert war und wir die Zeit nicht missen wollen". Am Abend folgen Diashows mit einem Jahresrückblick auf lustige und schöne Momente des Jahrgangs, zum Beispiel der Geschlechtertausch während der Mottowoche. Abschließend wird getanzt - das geht nur, weil der Jahrgang nicht so groß ist und die Tanzfläche nicht bestuhlt werden muss. Die Nacht bricht aber erst an, im Weekend wird "noch mal gemeinsam gefeiert", sagte Römer.

Zu einem so besonderen Anlass ziehen sich die Abiturienten auch besonders an. "Es wurden unglaublich viele Kleider für den Ball gekauft", sagte Luise Mooshofer vom Gewandhaus Gruber. Im Dezember ging es los mit den Kleiderkäufen. Von Glitzer über Pailletten bis zu Tüll sei alles dabei. "Das Kleid ist die Belohnung für die lange Schulzeit und eine Bestätigung, es endlich geschafft zu haben", sagte Mooshofer. Doch zu einem schönen Kleid gehören laut Daniela Empl von der Hairlounge Katharina Stehbeck auch schöne Haare. Viele Friseure sind für den Freitag ausgebucht, so wie PJs Hair and Style. Zwölf Abiturientinnen lassen sich dort die Haare machen.

© SZ vom 28.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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