50 Hektar zum Tausch vorhanden:Mit Eigentümern wird verhandelt

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Landkreis bereitet Bau der Nordumfahrung Erding vor

Von Antonia Steiger, Erding

Während die Regierung von Oberbayern die Einwendungen von etwa 1700 Bürgern zur Nordumfahrung Erding abarbeitet, führt Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) weiter Grundstücksverhandlungen. Wie er beim Sommer-Pressegespräch der CSU sagte, ist der Landkreis bereits im Besitz von drei Hektar, die für den Bau der Trasse benötigt werden. "Das ist noch nicht wirklich viel", findet er. Doch darüber hinaus habe der Landkreis weitere fünfzig Hektar in seinem Besitz, die er Landwirten zum Tausch anbieten könne. Die Nordumfahrung Erding wird unter der Trägerschaft des Landkreises als Kreisstraße unter dem Namen ED 99 gebaut. Der Freistaat Bayern wird die ED 99 jedoch in seine Trägerschaft übernehmen, wenn sie fertig ist. Die Straße verläuft im Norden Erdings und soll Entlastung vor allem für die Anton-Bruckner-Straße bringen.

Gute siebzig Hektar Fläche werden für den Bau der Nordumfahrung benötigt: 34,8 Hektar für die Straße und 36,8 Hektar für Ausgleichsmaßnahmen. Betroffen sind laut Bayerstorfer dreißig bis vierzig Landwirte, aber nur vier Bauern seien besonders stark betroffen. "Es ist ein wesentlicher Einschnitt, wenn mehrere Hektar, die als Futtergrund benötigt werden, betroffen sind", sagte er. Mit den vier Bauern werde intensiv verhandelt. Die Planer bieten ihnen demnach Flächen an, sodass es ihnen weiterhin möglich ist, ihren Betrieb wirtschaftlich zu führen. Es sei kein Landwirt existenziell betroffen, sagte Bayerstorfer.

Er möchte aber auch erreichen, dass die Größe der geforderten Ausgleichsflächen noch reduziert wird. Es geht ihm dabei um den Großen Brachvogel: Sowohl in der Planung für den S-Bahn-Ringschluss als auch für die Nordumfahrung werden Bayertorfer zufolge jeweils zwölf Hektar Ausgleichsflächen verlangt, um dem Großen Brachvogel ein Ausweichquartier anzubieten. Bayerstorfer hält es nicht für gerechtfertigt, wie er sagte, dass für die beiden Maßnahmen, die ein Stück weit nebeneinander verlaufen, zweimal diese Ausgleichsflächen verlangt werden. Hätte er Erfolg, würde sich der Gesamtverbrauch auf etwa sechzig Hektar reduzieren.

Der Bau der Nordumfahrung kostet einer Berechnung von April 2015 zufolge etwa 57 Millionen Euro: 50 Millionen für den Bau und sieben Millionen für Nebenkosten. 80 Prozent der förderfähigen Kosten übernimmt der Freistaat, ein Teil kommt aus dem Umlandfonds der Flughafen München Gesellschaft (FMG), und einen Teil müssen die Kommunen übernehmen - allen voran wohl die Stadt Erding. Der Landkreis muss finanziell gar nichts beitragen.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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