400 000 Euro Schaden:Lagerhalle der Stadtwerke Dorfen abgebrannt

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Das Feuer brach in der Nacht zum Donnerstag beim Hackschnitzelheizkraftwerk in Rinning aus. 150 Feuerwehrleute waren bei den Löscharbeiten eingesetzt

Von Thomas Daller, Dorfen

Die Lagerhalle des Hackschnitzelheizkraftwerks der Stadtwerke Dorfen in Rinning ist in der Nacht zum Donnerstag abgebrannt. 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um ein Übergreifen der Flammen auf das Heizkraftwerk zu verhindern. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf etwa 400 000 Euro. Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. Die Brandursache ist noch unbekannt. Brandfahnder der Kriminalpolizei Erding haben die Ermittlungen aufgenommen. Nach Angaben der Stadtwerke haben ihre Fernwärmekunden nichts zu befürchten: Der Betrieb kann weiterlaufen.

Gegen drei Uhr nachts hat ein Autofahrer den Feuerschein bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Die Feuerwehren aus Dorfen, Eibach, Hausmehring, Hofkirchen Taufkirchen, Zeilhofen, Altenerding und Erding holten ihre Leute aus dem Bett und rückten zum Großeinsatz aus. Das Gebäude stand bereits in hellen Flammen, die Rauchentwicklung war so stark, dass Anwohner aufgefordert wurden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Norden der Stadt Dorfen stank wie bei einem Waldbrand.

Löschschaum tränkt noch das Gelände des Heizkraftwerks mit der abgebrannten Lagerhalle. (Foto: Renate Schmidt)

Die Feuerwehren und Mitarbeiter der Stadtwerke räumten mit schwerem Gerät die vielen Glutnester aus dem Gebäude, zogen sie auseinander und löschten sie ab. Das Feuer wurde dadurch so unter Kontrolle gebracht, dass ein Übergreifen auf das angrenzende Heizkraftwerk verhindert werden konnte. Die Löscharbeiten dauerten die ganze Nacht und zogen sich bis weit in den Vormittag. Erst gegen elf Uhr wurden die Schläuche wieder eingerollt und zusammengepackt.

Das ganze Gelände schwamm zu diesem Zeitpunkt bereits in Löschwasser und Löschschaum. Ein Bagger eines örtlichen Kiesunternehmens stocherte weiterhin in den Hackschnitzelhaufen nach Glutnestern. Brandfahnder der Polizei untersuchten den Brandort, nahmen Proben und machten sich Notizen.

Nach Angaben der Feuerwehr kommen mehrere Ursachen in Frage. Hackschnitzel könnten sich wie Heu selbst entzünden, wenn sie feucht seien und Gärungswärme entstehe. Üblicherweise sei dies mit einem großen Glutnest im Kern des Hackschnitzelhaufens verbunden, was aber in Rinning nicht der Fall gewesen sei. Für Brandstiftung gibt es bislang auch noch keine Anhaltspunkte. Naheliegend scheint offenbar ein Kurzschluss zu sein. Aus einem Stromleitungskasten, der am Gebäude angebracht war und den der Bagger freigelegt hat, stieg noch am Vormittag Rauch auf. Die Brandfahnder der Polizei nahmen diesen Abschnitt des abgebrannten Gebäudes besonders genau unter die Lupe. Sie stocherten in der Asche, nahmen Proben und überprüften, was von den Leitungen übrig geblieben war.

Acht Feuerwehren waren im Einsatz. (Foto: Renate Schmidt)

Alois Huber, technischer Leiter der Stadtwerke Dorfen, lobte die rasche und effiziente Arbeit der Feuerwehr und seiner Mitarbeiter bei der Brandbekämpfung: "Sie haben die Haufen aus der Halle rausgebracht, denn dort kann man nicht löschen. Es bilden sich sonst immer wieder Glutnester." Kontrolliert ablöschen konnte man sie erst außerhalb der Lagerhalle, wenn die Haufen ausgebreitet wurden.

Der Betrieb des Heizkraftwerkes und des Fernwärmenetzes sei weiterhin gewährleistet. "Der Ofen war in Revision und lief gar nicht. Wir haben mit den Blockheizkraftwerken geheizt, der Anlagentechnik fehlt nichts." Auch die verbrannten Hackschnitzel könne man verschmerzen: "Wir haben so viel gelagert, dass wir den ganzen Winter heizen können."

Ob man das Betonskelett der Halle erneut nutzen könne, müssten Statiker ermitteln. Die Seitenwände seien verbrannt und das Blechdach von der Hitze völlig verzogen. Wann man mit den Bauarbeiten für den Neubau der Lagerhalle beginnen könne, sei noch nicht absehbar.

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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