Einen Schaden in Höhe von vermutlich mehreren 100 000 Euro hat ein Feuer am Ostersonntagabend in der Kirche St. Peter in Wörth angerichtet. Als Ursache wird ein technischer Defekt vermutet. Brandstiftung hält Max Mayr als Sprecher der Kirchenverwaltung für nahezu ausgeschlossen, wie er sagte. Denn als der Brand ausgebrochen war, sei die Kirche verschlossen gewesen. Es gebe auch keine Einbruchspuren. Die Gemüter in Wörth hatten sich am Montag wieder weitgehend beruhigt, das bestätigt auch Norbert Popp, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Man könne von Glück reden, dass nicht mehr passiert sei, sagte er. Es sei kein Mensch zu Schaden gekommen. Der Altarraum ist zwar stark verrußt, doch hätte der Sachschaden auch noch weit höher ausfallen können, wenn das Feuer später bemerkt worden wäre.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord war am Sonntag von einem Schaden in Höhe von etwa 250 000 Euro ausgegangen. Genaue Informationen wird es allerdings erst in den kommenden Tagen geben. Die Versicherung, das Baureferat des Erzbischöflichen Ordinariats und die Kriminalpolizei Erding werden in diesen Tagen in Wörth erwartet, wie Max Mayr sagte. Auch er sieht das Glück im Unglück und lobt insbesondere die mehr als 200 Feuerwehrleute und die zahlreichen freiwilligen Helfer, die bis nach Mitternacht am Brandort warten. "Alle sind sehr sorgsam vorgegangen", sagt Mayr. "Wir haben praktisch keine Schäden durch die Löscharbeiten." Gegen 2 Uhr nachts habe die Hörlkofener Feuerwehr dann sogar noch einen Kontrollbesuch absolviert. Er wolle allen Beteiligten für diese Vorsicht danken, sagte Mayr.
Kurz vor 19 Uhr am Sonntagabend war die Polizei von der Integrierten Leitstelle über den Brand informiert worden. Anwohner hatten den Rauch bemerkt, der aus der Kirche drang. Die Einsatzkräfte aller umliegenden Feuerwehren sowie Rettungskräfte und Polizei eilten nach Wörth, wie die Polizei mitteilt. Der Kriminaldauerdienst der Kripo Erding hatte dann auch als mögliche Ursache einen technischen Defekt an der Verkabelung im Bereich des Hochaltars identifiziert. Der Altar wurde laut Polizei von den Flammen völlig zerstört, auch die Sakristei ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis in die Abendstunden hinein war die Feuerwehr damit beschäftigt, das verrauchte Kircheninnere mit Spezialgeräten zu belüften. Die weiteren Ermittlungen wird nun das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Erding übernehmen. Die Kirche ist nun erst einmal gesperrt. Der Wortgottesdienst am Ostermontag musste ausfallen. Und auch bis auf weiteres wird es in St. Peter keine Feiern geben, auch keine Taufe, wie sie für den 2. April schon geplant war. Doch die Pfarrei hat Alternativen: Mayr und Popp zählen vier Filialkirchen auf: Sonnendorf, Wilfling, Kirchötting und St. Koloman, wobei die Kirche in St. Koloman derzeit auch renoviert wird und nicht zur Verfügung steht.
Die Barockkirche St. Peter war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von dem Erdinger Baumeister Johann Baptist Lenthner und Erdinger Handwerkern errichtet worden. In den Deckenfresken werden Szenen aus dem Leben des Apostelfürsten darstellen. Als besondere Kostbarkeit gilt das von dem Landshuter Kirchenmaler Matthias Daburger 1755 erschaffene Hochaltarbild, das die Aufnahme des Heiligen Petrus in den Himmel zeigt. Ob das Bild bei dem Brand zerstört wurde, ist noch unklar. Die Kirche war zuletzt 1982 aufwendig renoviert wurden und befand sich in einem, guten Zustand, wie Mayr am Montag bestätigte.