20 Millionen Euro Umbaukosten:Eine ganz neue Struktur

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Planer erläutern Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz

Zum ersten Mal hat sich die Erdinger Stadtpolitik mit den Details der gut 20 Millionen Euro teuren Sanierung der Mittelschule am Lodererplatz befasst. Und sie hatte dabei eine Menge Zuhörer: Der Zuschauerbereich war in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag annähernd voll besetzt mit Eltern, Lehrern und Schülern. Sie alle wollen wissen, für was und warum die Stadt Erding so viel Geld ausgibt. Statik, Akustik, Energietechnik, Brandschutz und das neue Konzept der Lernlandschaften verschlingen viel Geld, das erklärten OB Max Gotz (CSU) und Architekt Ralf Grotz. Die Schüler werden Ende dieses Jahrzehnts an dieser Schule nicht mehr säuberlich getrennt nach Klassenstufen in Klassenzimmern unterrichtet, sondern in Clustern, die einen Wechsel von einem Raum in den anderen, von einem Thema zum anderen erleichtern sollen. Ein viel diskutiertes Konzept, zu dem der Stadtrat 2015 sein grundsätzliches Einverständnis gegeben hat. Jetzt wird es umgesetzt.

Ausgelöst hat diesen Sprung in ein modernes Zeitalter des Unterrichtens der Umstand, dass die Mittelschule am Lodererplatz in die Jahre gekommen ist, dass sie dringend saniert werden muss - so wie dies mit allen anderen Erdinger Schulen in städtischer Trägerschaft bereits geschehen ist. Den Gedanken an einen Abriss hat die Politik bereits verworfen: Die Bausubstanz sei gut, hieß es. Und die Klassenzimmer seien größer, als sie jemals neu gebaut werden würden, falls die Stadt Erding staatliche Zuschüsse haben möchte. Nun bekommt die Schule eine "ganz neue Gebäudestruktur", wie Gotz sagte. Ein Vergabeverfahren in dieser Größenordnung habe es in Erding noch nie gegeben, fügte Stadtbaumeister Sebastian Henrich an. Man finde dabei neue Partner, und das sei "spannend".

Innen und außen wird sich die Schule stark verändern. Der Langbau und der so genannte Kopfbau, in dem heute Aula und Schulverwaltung zu finden sind, bekommen unter anderem neue Dächer, die bestehenden seien "unterdimensioniert", wie Grotz sagte. Am Langbau wird es Balkone geben, um kurze Fluchtwege zu garantieren. Notwendig werden sie, weil im Schulinneren entsprechend dem Konzept der so genannten Lernlandschaften auf viele Türen verzichtet wird. Das erschwert den Brandschutz und verlangt nach Fluchtwegen abseits des langen Flures, der sich auf knapp 90 Meter durch den Langbau zieht. Weil Türen zwischen den Klassenzimmern fehlen, braucht es zudem eine andere Art des Schallschutzes am Boden, an den Decken und den Wände. "Linoleum tut es nicht mehr", sagte Henrich. Auch in Sachen Energieeffizienz haben die Bauherren im Rathaus erhebliche Wunschvorstellungen; sie sollen mit Dämmstoffen, zwei Lüftungsanlagen und einer Wasser-Wasser-Wärme-Pumpe erfüllt werden, die nachts zur Abkühlung der Räume im Sommer das Grundwasser nutzt. Die Stadträte im Bauausschuss stimmten Entwurfsplanung und Kostenberechnung zu, etliche äußerten ihre Begeisterung zu diesem Umbau - auch wenn ihnen klar ist, dass weder Turnhallen noch Grundschule in diese Sanierung einbezogen sind. Darüber kann man frühestens 2020 reden, dann soll die Sanierung der Mittelschule fertig sein.

© SZ vom 06.10.2016 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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