Wenn man sich eine Mischung aus Ibiza-Party, Loveparade, Elektro-Clubbing und Outdoor-Festival vorstellt, kommt man der Veranstaltung, die am Samstagabend am Maximiliansplatz stattfand, ziemlich nahe. Beim Altstadtringfest hatte sich die Station "Jung mischt auf" ganz der Jugendkultur verschrieben - und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Rund um den Maximiliansplatz feierte das junge München mit euphorischer Begeisterung.
Schon ab 14 Uhr war der Platz in der Innenstadt Treffpunkt für das Genre Hip Hop und Elektronische Musik. Münchner Künstler wie Roger Rekless und die Los Caballeros Crew unterhielten das Publikum mit ihrer Performance. Doch richtig spektakulär wurde es am späten Abend. Gegen 23 Uhr betrat die "Mediengruppe Telekommander" die Bühne und für das junge bis mitteljunge Publikum gab es spätestens da kein Halten mehr. Das Elektroclash-Duo, bestehend aus dem Münchner Florian Zwietnig und dem Österreicher Gerald Mandl, heizte den Nachtschwärmern richtig ein.
Gekleidet in glitzernden Plastikoveralls, die sie selbst als "Ganzkörperdiskokugel-Outfit" bezeichnen, sprangen die beiden Musiker über die Bühne an der Max-Joseph-Straße und ließen niemanden im Publikum mehr ruhig stehen. Mit Songs wie "Sie sagen 'Mach das leiser' und du sagst 'Nein!'" trafen sie den Nerv der Feierwütigen.
Das Duo, das es seit 2001 gibt, hat seinen ganz eigenen Musikstil: Eine Mischung aus Elektropunk, Indierock und Hip-Hop. Manche Songs erinnern an die Hamburger Gruppe Deichkind, andere wieder an die legendären Beastie Boys - im Grunde die optimale Mischung für eine richtig gute Party.
Als nach der "Mediengruppe Telekommander" Tobias Lützenkirchen die Bühne betrat, war der Freiluft-Club in der Innenstadt perfekt. Der DJ, der sich in diesem Jahr mit seinem Hit "Drei Tage wach" unter Partygängern in der ganzen Republik einen Namen gemacht hat, verstand es, das Münchner Partyvolk regelrecht in Ekstase zu versetzen. "Besser als jeder Club der Stadt", schwärmte einer der Partygäste, und sprach damit aus, was viele der Anwesenden wohl genauso empfanden.
Zum Glück spielte das Wetter mit. Bis auf ein paar Regentropfen zwischendurch blieb es am Maximiliansplatz trocken. Und so war die Party, die bis in die frühen Morgenstunden ging, die Überraschung des Wochenendes. "Dass es so etwas Cooles zum Stadtgeburtstag gibt, hätte ich nicht gedacht", sagte eine Besucherin. Und ihr Begleiter fügte hinzu: "So etwas könnte es ruhig öfter geben in München, dann wäre es hier noch lässiger als es sowieso schon ist." 850 Jahre alt, aber es scheint, als hätte München auch seinen jungen Bewohner noch jede Menge zu bieten.