Wahl zum Bürgermeister:Lampl in Aßling unangefochten

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Werner Lampl bleibt Bürgermeister in Aßling. Der CSU-Amtsinhaber bekommt 66,8 Prozent der Stimmen, der Grünen-Herausforderer Benedikt Mayer enttäuscht.

Martin Mühlfenzl

Werner Lampl von der CSU bleibt auch die kommenden sechs Jahre Bürgermeister der Gemeinde Aßling. Der Amtsinhaber setzte sich bei der Wahl am Sonntag mit 66,8 Prozent deutlich gegen seinen einzigen Herausforderer Benedikt Mayer durch. Der Kandidat von Grünen und SPD kam auf einen Stimmenanteil von 33,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der südlichen Landkreisgemeinde lag bei 69,3 Prozent.

Bleibt Bürgermeister: Werner Lampl (CSU). (Foto: EBE)

Nach einem intensiven Wahlkampf und ebenso heftig geführten Debatten hatten Beobachter mit einem deutlich engeren Ausgang der Wahl gerechnet. Lampl musste letztlich aber nur einen Stimmenverlust von sieben Prozentpunkten hinnehmen - bei seiner ersten Wahl vor sechs Jahren hatte der Christsoziale bei zwei Gegenkandidaten 73,8 Prozent der Stimmen erhalten. Dennoch war dem Gewinner der gestrigen Wahl deutlich anzumerken, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel: "Ich bin schon etwas erleichtert. So wie viele andere habe auch ich mit einem nicht so deutlichen Ausgang gerechnet." Ebenso erfreut zeigte sich Martin Pregler, der den Wahlkampf des Bürgermeisters maßgeblich organisiert hatte: "Top, Werner! Ich freue mich auf die nächsten sechs Jahre", sagte der CSU-Gemeinderat beim Eintreffen Lampls in der Schule.

Gedrückte Stimmung bei Rot-Grün

Gedrückte Stimmung herrschte dagegen auf der Wahlparty des rot-grünen Bündnisses im Aßlinger Ratszimmer. Kreisrätin Waltraud Gruber machte deutlich, dass sich Sozialdemokraten und Grüne Hoffnungen auf eine Sensation und die erstmalige Wahl eines Grünen zum Bürgermeister im Landkreis gemacht hatten: "Wir dachten schon, dass die Zeit dafür reif ist. Dieses Gefühl haben uns die Bürger bei all unseren Veranstaltungen auch vermittelt." Aber möglicherweise sei die für den Urnengang eingegangene Koalition nicht mit allen Themen durchgedrungen.

Als fairer Kontrahent erwies sich Mayer bei seiner Begegnung mit Lampl: "Herr Bürgermeister, ich gratuliere." Der Rathauschef bedankte sich für den "grundanständigen Umgang" im Wahlkampf: "Das war zwischen uns beiden ein faires Miteinander." Lampl übte jedoch Kritik an der Wahlkampfführung des rot-grünen Bündnisses - allerdings ohne Namen zu nennen: "Da war viel Aggressivität dabei - personifiziert auf den Bürgermeister. Es wurde nicht immer sachlich argumentiert." Im Gemeinderat müsse nun die harmonische Atmosphäre, die vor dem Wahlkampf geherrscht habe, wiederhergestellt werden. "Das ist auch meine Aufgabe."

Mayer selbst war die Enttäuschung über seine Niederlage anzumerken: "Das ist natürlich ein Schlag. Wir alle aus dem rot-grünen Bündnis haben uns mehr erhofft." Die Aßlinger hätten aber keine Notwendigkeit für einen politischen Wechsel erkannt. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialdemokraten und Grünen müsse dennoch fortgesetzt werden - nicht nur in Aßling: "Das war ein Experiment, ein erster Aufschlag. Nur weil es auf Anhieb kein Treffer war, dürfen wir uns nicht entmutigen lassen."

Nach Bekanntgabe des amtlichen Endergebnisses unterbreitete Lampl seinem unterlegenen Kontrahenten ein Angebot zur Zusammenarbeit: "Wir sollten uns zusammensetzen und nicht nur den Wahlkampf aufarbeiten, sondern uns gemeinsam Gedanken über die Zukunft der Gemeinde machen." Benedikt Mayer, so Lampl, könne sich dank seines Erfahrungsschatzes als Landesschatzmeister der Grünen und Kreisrat einbringen. "Das werden wir tun, wenn die Zeit reif ist", nahm Mayer das Angebot an.

© SZ vom 27.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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