Ostermarkt:Hasen auf dem Marienplatz

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Robert Lindner wird in Ebersberg einen Ostermarkt mit neuem Konzept veranstalten - zunächst auf Probe.

Von Annemarie Bierstedt

An Ostern den Frühling mit einem Jahrmarkt im Freien begrüßen, auf dem neben Kunsthandwerk, Osterschmuck und Musik auch für das leibliche Wohl etwas geboten ist: eine durchaus nette Vorstellung. Solch eine Osterfreude blieb den Ebersbergern in den vergangenen Jahren verwehrt. 2013 blamierte sich die Kreisstadt mit einem sogenannten Ostermarkt. Ein Wollhändler und ein Honigverkäufer waren gekommen. Außerdem gab es noch eine Würstchenbude und einen Stand mit Kaffee und Kuchen.

Osterschmuck soll der neugestaltete Markt wieder im Angebot haben. (Foto: Manfred Neubauer)

Das soll sich in diesem Jahr ändern. Um die Märkte in Ebersberg neu zu beleben, hat die Stadt den Marktorganisator Robert Lindner, der seit vier Jahren erfolgreich den Jahrmarkt in Grafing organisiert, beauftragt, den Ostermarkt 2014 zu gestalten. Lindners Premiere wird an Ostermontag, 21. April, von 11 bis 17.30 Uhr auf dem Marienplatz stattfinden.

Bereits im Januar 2013 hatte die Stadt Ebersberg im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes entschieden, statt der bislang vier Märkte nur noch zwei zu veranstalten, um die Attraktivität der Märkte zu steigern. Neben dem Ostermarkt wird Lindner noch einen weiteren Jahrmarkt am 9. November organisieren. Die Marktorganisation durch Lindner erfolgt zunächst probeweise für ein Jahr, um zu testen, ob das neue Konzept auch von den Besuchern angenommen wird.

Der 64-jährige Lindner hat sich vorgenommen einen spannenden, unterhaltsamen Ostermarkt zu organisieren. Seine Erfahrung habe ihn gelehrt: "Die Leute wollen nicht nur über einen Markt gehen, sondern unterhalten werden." Für die "richtige Osteratmosphäre" kommen darum ein verkleideter Osterhase, der Schokohäschen verteilt, sowie ein 4,50 Meter hoher, aufblasbarer Osterhase eines Süßwarenherstellers. Als "Glanzpunkt" des Ostermarktes ist ein Weißwurstfrühstück von 11 bis 13 Uhr geplant. Dazu wird der bekannte Münchner Musikus Wiggerl erheiternde Töne spielen. Zudem wird es einen kleinen Biergarten geben. Lindner will den Markt vor allem auch familienfreundlicher gestalten, wie er betont. Neben 30 verschiedenen Marktständen sollen die Kleinen mit Zauberer Rudolfo, einem Drehorgelspieler, einem Kinderkarussell und Kinderschminken bei Laune gehalten werden.

Der Marktorganisator ist in seinem Metier erfahren. Seit 1979 ist Lindner als selbständiger Eventcaterer tätig. Er organisiert Veranstaltungen in Österreich und Bayern mit bis zu 15 000 Leuten, unter anderem das Weinfest und die Maifeier am Kreuzplatz in München. Die Märkte in Grafing und Ebersberg kennt er noch von früher, als sie noch besser liefen. "Es kann nicht sein, dass man diese Märkte aussterben lässt."

Für Lindner war es nicht einfach, wie er erklärt, den Ostermarkt in Ebersberg neu zu gestalten. Denn Ebersberg hat bei den Fieranten einen schlechten Ruf, weil der Ostermarkt in den vergangenen Jahren so schlecht besucht war. Da musste er schon etwas Überredungskunst aufwenden. Unterstützt wird Lindner vom Ebersberger Hauptamtsleiter Erik Ipsen, der sich um Verkehrsplanung und Werbemaßnahmen kümmert. So wird zum Ostermarkt die Staatsstraße umgeleitet und die Sieghartstraße nördlich des Rathauses gesperrt, damit vor dem Rathaus eine zusammenhängende Marktfläche entsteht. Etwas enttäuscht ist der neue Veranstalter darüber, dass die Einzelhändler ihre Läden zum Ostermarkt nicht öffnen. "Das wäre doch die Chance für die Ebersberger", meint er. Doch der Gewerbeverband stellt sich quer, beruft sich auf das Ladenschlussgesetz, das die Öffnung an Feiertagen eigentlich verbietet. Obwohl auf Antrag des Gewerbeverbandes von der Stadt die Ladenöffnung an Feiertagen genehmigt werden könnte, halten sich Gewerbeverband und Stadt noch zurück. "Wir wollen den Ostermontag erst als Markttag testen, ob das überhaupt funktioniert. Der unternehmerische Aufwand für die Einzelhändler wäre zu groß, wenn der Ostermarkt wieder nicht gut besucht wird", sagt Ipsen. "Wenn dieses Jahr genug Besucher erscheinen, werden wir im nächsten Jahr noch einmal darüber reden."

© SZ vom 11.04.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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