Doppelt so viele Diebstähle:Unerwünschte WM-Zaungäste

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Die Weltmeisterschaft lockt nicht nur Fußballfans sondern auch zahlreiche Taschendiebe nach München: Bereits am ersten Wochenende stieg die Zahl der Taschendiebstähle um 100 Prozent an.

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Bei Andreas Mittermeier und seinen Kollegen herrscht derzeit Hochbetrieb. Der Leiter der Münchner Diebstahl-Fahnder ist mit seinen Teams während der Fußball-WM in der ganzen Stadt unterwegs, um professionelle Trickdiebe zu schnappen. "Wir mischen uns in Zivil in die Menschenmengen und beobachten Personen, die sich auffällig verhalten", sagt Mittermeier.

Bei einem Seminar greift Charly Borra, König der Taschendiebe, einem Beamten in die Tasche. (Foto: Foto: ddp)

Bereits am ersten WM-Wochenende stieg die Zahl der Taschendiebstähle in der Landeshauptstadt um 100 Prozent an. "Wir haben 50 Taten registriert, doppelt so viel wie sonst an einem Wochenende", berichtet der Fahnder.

Schon am ersten WM-Tag in München erwischte die Polizei ein Dutzend Trickdiebe dreier osteuropäischer Banden auf frischer Tat, wie die Münchner Polizei bei ihrer Zwischenbilanz mitteilte. Bereits vor dem Anpfiff des ersten Spiels waren den Fahndern am Freitag fünf Albaner auf dem Münchner Marienplatz ins Netz gegangen.

Als dort gegen 23.00 Uhr die Siegesfeier stattfand, beobachtete die Polizei auch vier Rumänen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren, die "sich in auffälliger Weise für die Rucksäcke der zahlreichen WM-Touristen interessierten", wie ein Sprecher mitteilte. Einer der Diebe habe dabei das Geschehen mit einer großen Deutschlandfahne abgedeckt, die er über der Schulter trug. Als Polizisten die vier schließlich kontrollierten, fanden sie mehrere fremde Geldbörsen sowie ein fremdes Handy und eine Digitalkamera in ihren Taschen.

Zuvor fielen den Beamten auch drei Polen im Alter zwischen 23 und 29 Jahren auf, die sich ebenfalls an fremden Rucksäcken zu schaffen machen wollten: In ihrem in einem Parkhaus abgestellten Auto entdeckte die Polizei mutmaßliches Diebesgut. Gegen alle Verdächtigen erließ das Münchner Amtsgericht inzwischen Haftbefehle.

Besonders erfreulich findet die Polizei, dass bereits elf professionelle Taschendiebe aus dem Verkehr gezogen worden seien.

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