Na also, jetzt hat's auch die Pinakothek geschnallt, dass man sich um den Nachwuchs unter den Museumsbesuchern kümmern muss. Und zwar nicht um die im Kindergarten- und Schulalter, die oft über die Vermittlungsangebote den Weg zur Kunst finden. Sondern um jene Altersklasse, die Museumsbesuche irgendwie gar nicht cool, sondern eher lästig findet und lieber in Clubs abhängt. Jedes größere Museum, das etwas auf sich hält, hat das längst kapiert. International gibt es sogar Webseiten, die ein Ranking für die besten Museumspartys listen. Blöd ist nur, dass manche zwar Partys beherbergen, nicht aber eigene Inhalte dabei vermitteln - die "Yalla"-Reihe im damals noch Völkerkundemuseum genannten Museum Fünf Kontinente in München war so ein Beispiel. Aber es gibt auch solche, die mit Musik und Clubbing die Leute an- und mit speziellen Führungen auch in die Ausstellungen reinlocken.
In München bietet die Villa Stuck mit ihrem "Friday Late" einmal im Monat ein solches besonderes Format - übrigens wieder am 1. Mai mit einem Konzert der Hamburger Zweimädchenband Schnipo Schranke. Und auch die Hypo Kunsthalle hat mit ihrem gemeinsam mit Harry Klein betriebenen Re-Act-Format den Nerv der Teens getroffen - hier ist der nächste Termin am 7. Mai im Rahmen der Ausstellung Keith Haring.
Nun hatte die Pinakothek der Moderne, die sich bei den Pin-Festen eher gediegen gibt, erstmals zur Partynacht unter dem Titel "ARTisFACTION" eingeladen - mit DJs, Videokunst und einem "Board Trade", bei dem man statt mit Kohle mit kreativen Angeboten mitbieten musste. Vor allem aber mit jungen "ARTisFACTORS", die durch ausgewählte Ausstellungen führen. Über den Run auf die Tickets waren die Macher selbst überrascht. Innerhalb von drei Stunden waren die Tickets ausverkauft - auch wenn von den 8570, die via Facebook gern dabei sein wollten, nur 800 rein durften. Für alle, die draußen bleiben mussten, gibt's das Versprechen auf SATisFACTION. Das ist schön.