Altomünster:28 tote Zuchtbullen - Großbrand nach Blitzeinschlag

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In Altomünster ist ein landwirtschaftlicher Betrieb in Flammen aufgegangen. 28 Tiere sind ums Leben gekommen - der Schaden geht in die Millionenhöhe.

28 tote Zuchtbullen und rund eine Million Euro Sachschaden sind die Bilanz eines Großbrands auf einem Bauernhof im Altomünsterer Ortsteil Schielach, bei dem ein Stall bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist. Menschen wurden nicht verletzt.

Bei einem Großbrand in Altomünster entstand ein Sachschaden von etwa einer Million Euro. (Foto: sonstige)

Sieben Feuerwehren mit 177 Einsatzkräften haben zweieinhalb Stunden lang gebraucht, um die vermutlich durch Blitzschlag verursachten Flammen zu löschen, weil das Löschwasser zum größten Teil mit Tankwagen im Pendelverkehr herangeschafft werden musste. Insgesamt mussten die Landkreis-Feuerwehren in der Nacht 51 Mal ausrücken, um Keller leer zu pumpen, überflutete Straßen freizumachen oder umgestürzte Bäume zu beseitigen.

Es ging am Donnerstagabend alles sehr schnell. Zwar waren schon am frühen Abend dunkle Wolken aufgezogen, doch gegen 20Uhr brach ein heftiges Unwetter mit Blitz und Donner sowie orkanartigen Böen und starken Regenfällen los. Schon um 20.15Uhr wurde Alarm ausgelöst, weil der Stall des Bauernhofs in Schielach, einem Weiler an der Straße zwischen Thalhausen und Asbach, brannte. Als die Feuerwehren aus Altomünster, Randelsried, Thalhausen, Wollomoos, Sielenbach und sogar aus den Kreisstädten Dachau und Aichach an der Brandstelle eintrafen, stand der Stall bereits voll in Flammen.

Es zeigte sich rasch, dass es Probleme mit der Löschwasserversorgung gibt, wie Kreisbrandrat Rudi Reimoser berichtete. Der einzige Hydrant, der in Schielach zur Brandbekämpfung zur Verfügung steht, reichte bei weitem nicht aus. "Wir haben daher alle Tanklöschfahrzeuge zusammengezogen und einen Pendelverkehr nach Asbach und in andere Nachbardörfer eingerichtet und haben dort Wasser geholt", sagte Reimoser. Jeder dieser Tankwagen hat dem Kreisbrandrat zufolge ein Fassungsvermögen von 2000 Liter.

In Schielach wurde das Wasser in Faltbehälter mit einem Volumen von jeweils 3000 Liter gepumpt, aus dem es die Einsatzkräfte mit ihren Schläuchen ins Feuer pumpten. "Das war die einzige Möglichkeit", erklärte Reimoser, der nur deswegen noch als Kreisbrandrat amtiert, weil sein Nachfolger Heinrich Schmalenberg noch nicht offiziell von der Regierung von Oberbayern bestätigt wurde.

Um die Flammen auch von oben bekämpfen zu können, wurde auch eine Drehleiter eingesetzt. Doch weder das Gebäude noch 28 der Zuchtbullen sowie mehrere Maschinen und Fahrzeuge, die sich drinnen befanden, konnten gerettet werden. "Die Stallung ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt", so Reimoser am Morgen nach dem Unwetter. Ein Sprecher der Polizeidirektion Oberbayern-Nord in Ingolstadt schätzt den Gesamtschaden in Schielach auf rund eine Million Euro. Zwar ermittelt die Kripo Fürstenfeldbruck noch wegen der Brandursache, doch deutet nach den Worten des Polizeisprechers alles auf Blitzschlag als Ursache hin.

Bei einem zweiten Alarm (Reimoser: "Da bin ich echt erschrocken.") wegen eines Dachstuhlbrands in Langengern konnte rasch Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich um einen Schmorbrand, der schnell gelöscht war.

Das Gewitter hat die Feuerwehren am Donnerstagabend im gesamten Landkreis auf Trab gehalten. 18 Feuerwehren mit mehr als 200 Mann waren in der Nacht unterwegs, um die Schäden des Unwetters zu beseitigen. Es handelte sich dabei vor allem um voll gelaufene Keller und überflutete Straßen sowie Bäume, die durch den Sturm entwurzelt worden waren. Wie der Kreisbrandrat weiter sagte, gab es weder auf den Bahnstrecken noch auf der Autobahn Behinderungen durch das Unwetter.

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