Christopher-Street-Day:Pumps und Brücken

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Am kommenden Wochenende haben Schwule und Lesben München wieder fest im Griff. Beim Christopher-Street Day wird es schrill, kunstvoll und politisch.

"Brücken bauen - zu jedem Ufer" ist das Motto des diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in München. Vom 12. bis 13. Juli findet das Straßenfest für Schwule und Lesben rund um den Marienplatz statt.

Eine Dragqueen und ein schwuler Trachtler während des 'Christopher Street Day' in der Münchner Innenstadt. (Foto: Foto: dpa)

Vertreter aus Politik und Szene eröffnen am Samstag vor dem Rathaus die Veranstaltung, bevor sie pünktlich um zwölf den Startschuss zur großen Politparade geben. Rosa-Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl wird mit Schirmherr Oberbürgermeister Christian Ude den Zug anführen. Um 15.30 Uhr findet die Abschlussveranstaltung auf dem Marienplatz statt.

Das Straßenfest mit Kleinkunstbühnen, Infoständen der Vereine und Konzerten ist das ganze Wochenende von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Auf der großen Showbühne auf dem Marienplatz gibt es ein bunt-gemischtes Kulturprogramm.

Pacours auf High-Heels

Der Sonntag steht ganz unter dem Zeichen des "Pumps Race", präsentiert von dem Münchner Travestie-Duo "Piggy & Gene". Zehn Teilnehmer/innen liefern sich ein Wettrennen rund um die Mariensäule. Zusätzlich müssen sie Zwischenaufgaben lösen wie Handtaschenzielwurf oder sie klettern mit den Stöckelschuhen über eine drei Meter hohe Leiter. Vorraussetzung: Das Outfit muss schrill sein und der Absatz mindestens zehn Zentimeter messen.

Außerdem lädt eine Open-Air-Disko auf dem Rindermarkt das komplette Wochenende zum Mitfeiern ein.

Am Samstagabend ab 22 Uhr heißt es "CSD-Rathausclubbing" bis in die frühen Morgenstunden. Das Rathaus verwandelt sich in eine große Disko. Dort wo Christian Ude normalerweise seinen Amtsgeschäften nachgeht, kann man dann den Dancefloor rocken. Karten gibt es offiziell keine mehr. Für Spontanentschlossene und die, die im Vorverkauf kein Glück hatten, halten die Veranstalter noch 900 Tickets zurück. Die kann man dann direkt am Marienplatz am Samstagabend an den VKK-Stellen kaufen.

"Blick öffnen für andere Ufer"

Was 1980 mit einem kleinem Zug protestierender Schwuler und Lesben begann, ist mittlerweile zum zweitägigen Stadtfest der Begegnung geworden. Im vergangenen Jahr kamen um die 100.000 Besucher zum Festgelände.

Für diese Begegnung plädiert auch Niederbühl. "Mehr Brücken zu bauen, auch innerhalb der Szene", fordert er. Denn laut ihm erfahren Homosexuelle immer noch Abwertungen, Ausgrenzungen und Defizite. Für die Veranstalter des CSD bedeutet es, den Blick zu öffnen für die "anderen Ufer" und für andere Minderheiten, um gegenseitige Vorurteile abzubauen.

Den genauen Verlauf der Parade und weitere Informationen findet man auf der offiziellen Webseite des Münchner Christopher Street Day: www.csd-munich.de

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