Christopher Street Day:Die rosarote Stadt

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Am 14. Juli ziehen Schwule und Lesben durch München - ein Special zum Christopher Street Day.

Monika Maier- Albang

(SZ) - Zwei Männer, zwei Frauen, drei Kinder - ergibt genau zwei Durchschnittsfamilien. Eine Möglichkeit. Aber das Plakat, auf dem die sieben Menschen abgebildet sind und mit dem guten Gewissens auch die CSU in den Wahlkampf ziehen könnte, will für den CSD werben, den Christopher-Street-Day.

(Foto: N/A)

Die Veranstalter, die zum sechsten Mal in München "lesbisches und schwules Leben sichtbar machen" wollen, haben dieses Jahr ein politisches Motto gewählt: "Wir machen in Familie?" Denn die Diskriminierung in diesem Bereich ist nach Ansicht des Rosa-Liste Stadtrats Thomas Niederbühl "besonders subtil".

Die Definition von Familie dürfe man nicht allein den Kirchen und Konservativen überlassen, argumentiert Niederbühls Parteikollegin Marion Hölczl. "Lesbische Mütter und schwule Väter sind doch längst Realität." Noch immer aber werde homosexuellen Paaren die Möglichkeit zur Adoption verweigert.

Auch dass die bayerische Staatsregierung das Gesetz zur Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften verhindern will, werten die Rosa- Liste-Politiker als Affront gegen Schwule und Lesben.

"Politische Großdemonstration"

Der Christopher-Street-Day, der vom 12. bis zum 15. Juli stattfindet, soll also nicht nur Party-Event sein, sondern auch eine "politische Großdemonstration".

Zumindest wünschen sich das die Veranstalter. Auftakt ist am Samstag, 14. Juli um 11 Uhr - erstmals auf dem Marienplatz. Hier wird unter anderem die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth sprechen.

Quer durchs rosa Viertel

Um 13 Uhr startet dann "Bayerns größte Politparty", diesmal mit verlängerter Route. Start und Ende der Parade ist auf dem Marienplatz. Von dort geht es über das Sendlinger Tor zum Stachus und wieder zurück zum Sendlinger Tor.

Anschließend zieht die Parade "quer durchs schwul-lesbische Viertel", wie Hölczl sagt: durch die Müller- und Klenzestraße zum Gärtnerplatz, zurück über die Reichenbachstraße und den Viktualienmarkt.

"Ein hartes Los für Stöckelschuhträgerinnen." Wer sich danach noch auf den Beinen halten kann, dem empfiehlt die Rosa-Liste-Politikerin einen Ausflug in die Staatskanzlei. Dort ist zur selben Zeit Tag der offenen Tür. "Da können Sie Herrn Stoiber Guten Tag sagen."

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