Bundesgartenschau 2005:Die Buga geht, der Riemer Park bleibt

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Das neue Erholungsgebiet ist zweimal so groß wie der Westpark. Bleiben werden Spielplätze, die Skateranlage sowie Stauden- und Rosenflächen. Auf dem Rodelhügel können die Besucher im Winter Schlitten fahren.

Alfred Dürr

Die Bundesgartenschau 2005 geht am Sonntag zu Ende. Nach den Rückbau- und Reparaturarbeiten wird das Buga-Gelände von Jahresbeginn 2006 an Zug um Zug zur öffentlichen Grünfläche, dem Riemer Park. Südlich der Messestadt verfügt die Stadt über ein neues Erholungsareal mit einem See und einem Rodelhügel, das zweimal so groß wie der Westpark ist.

Über 50 Jahre sind in München-Riem Flugzeuge gestartet und gelandet. Die Bundesgartenschau brachte nun einen kräftigen Schwung in die Grünflächenplanung. (Foto: Foto: Peter Hudec)

Über 50 Jahre sind in München-Riem Flugzeuge gestartet und gelandet. Mit der Eröffnung des neuen Airports im Erdinger Moos war die Zeit des alten Flughafens im Mai 1992 vorbei. Auf dem Areal entstand ein neuer Stadtteil mit Messe, Gewerbe und Wohnungen.

Feuerwerk zum Schluss

Außerdem sollte ein großer Park angelegt werden. 1998 begann die Landschaftsgestaltung. Die Bundesgartenschau 2005, die am Sonntagabend mit einem Feuerwerk zu Ende geht, brachte einen kräftigen Schwung in die Riemer Grünplanung. Mit Beginn des nächsten Jahres können die Messestädter und alle Münchner ihren neuen Landschaftspark genießen.

Das Gebiet des so genannten Buga-Zellgartens im Bereich des West-Eingangs wird wie vorgesehen zum Baugebiet. Doch es wird auch einiges von der Schau bleiben: Spielplätze, die Skateranlage, Stauden- und Rosenflächen, der "Ort der Weltreligionen" (der zum "Ort der Besinnung" wird) und der Veranstaltungsbereich der "Buga-Lounge".

Voraussichtlich wird man schon zum Jahreswechsel auf dem Rodelhügel Schlitten fahren können oder vielleicht auf den See zum Eislaufen gehen.

Was passiert mit den Kunstobjekten?

Als Erfolg wertet der städtische Gartenbau-Chef Ulrich Schneider, dass es nach schwierigen Verhandlungen gelungen ist, die Zahlung von Unterhaltskosten zu bekommen. So stehen jetzt jährlich eine Million Euro zur Verfügung, um auch in Zukunft in den "Parallelen Gärten" die Pflanzen- und Blütenpracht zu zeigen. Nicht klar ist , was mit den Kunstobjekten auf dem Buga-Gelände geschehen wird. "Was der Witterung standhält und die Besucher nicht gefährdet, wird wohl bleiben können", sagt Schneider.

Sicher ist, dass die großformatige Natur-Kunst im Zellgarten, dass Pavillons und Blumenhallen sowie all das bewegliche Mobiliar verschwinden müssen. Nach dem Buga-Ende will man zunächst Kassensturz und Inventur machen. Am kommenden Dienstag sollen dann die Preise für die einzelnen Gegenstände festgesetzt und im Internet bekannt gegeben werden.

München bekommt auf Dauer eine Naherholungsfläche

Am Freitag, 21. Oktober, findet dann im "Kulturforum" (Eingang West) der Verkauf von Sonnenschirmen, Stühlen, Blumentöpfen und anderen Objekten statt (12 bis 19 Uhr). Vorbestellungen sind nicht möglich. Was an diesem Tag nicht weg geht, soll am nächsten Tag von 11 Uhr an versteigert werden.

Das Buga-Defizit von zusätzlich 4,7 Millionen Euro wird damit allerdings nicht großmächtig verringert werden können. Wie berichtet, waren die Besucherzahlen unter den hoch gesteckten Erwartungen geblieben: Mit weit über vier Millionen hatte man gerechnet, 2,9 Millionen kamen dann tatsächlich.

Doch bei der Stadt, bei Landschaftsarchitekten sowie in der Garten-Fachwelt wehrt man sich, die Buga 2005 nur nach den "Einschaltquoten" zu bewerten. München bekommt auf Dauer eine weitere Naherholungsfläche. Und auch die Region hat von dem gärtnerischen Großereignis profitiert. 40 Gemeinden und einige Natur-Vereine haben sich mit mehr als 200 Projekten am Buga-Programm beteiligt.

Vieles davon - wie zum Beispiel der 135 Kilometer lange Radl-Ring um die Stadt - bleibt erhalten. München und seine Nachbarn, freuen sich die Verantwortlichen, seien ein ganz großes Stück grüner geworden.

© SZ vom 08.10.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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