Brutaler Streit unter Jugendlichen:Schraubenzieher in Lunge gestochen

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Ein 16-Jähriger wurde provoziert - und setzte sich mit einem Schraubenzieher zur Wehr. Dabei verletzte er seine Kontrahenten lebensgefährlich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen alle drei Beteiligten.

Weil er provoziert und attackiert wurde, hat sich ein 16-Jähriger am Freitag in Neuperlach mit einem Schraubenzieher zur Wehr gesetzt. Er verletzte einen 16- und einen 18-Jährigen lebensgefährlich. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen alle drei Beteiligten.

(Foto: Foto: ddp)

Wie das Polizeipräsidium am Sonntag mitteilte, war ein 16-jähriger Schüler gerade dabei, sein Fahrrad vor einem Wohnhaus am Karl-Marx-Ring zu reparieren, als ihn zwei Unbekannte anpöbelten. Weil der Schüler nicht auf die Provokationen des 16- und 18-Jährigen reagierte, schubsten ihn die beiden und beleidigten ihn.

"Die haben Streit gesucht", sagte ein Polizeisprecher. Der Schüler zog sein Handy, um Hilfe zu rufen. Die Aggressoren nahmen ihm jedoch das Telefon aus der Hand, einer verpasste ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Schließlich griff der Schüler zu einem Schraubenzieher, um die Angreifer auf Distanz zu halten.

Weil diese weiter nicht von ihm ließen, stach der Schüler mehrmals zu. Er traf beide Angreifer jeweils einmal in der Brust. Anwohner, die Zeugen der Attacken geworden waren, alarmierten die Polizei.

Noch ehe eine Streife eintraf, flohen die beiden Verletzten, allerdings wurden sie bald gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort stellte sich heraus, dass die Jugendlichen einen Lungendurchstich erlitten hatten. Bei beiden bestand akute Lebensgefahr, die am Sonntag aber gebannt war.

Polizisten verhörten den Schüler noch am Tatort, ebenso eine Reihe von Zeugen. Alle schilderten übereinstimmend den Ablauf. Der Schüler wurde zunächst festgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüfte die Details und ließ ihn daraufhin frei, weil es sich vermutlich um einen Fall von Notwehr gehandelt hat.

Es wird dennoch weiter wegen versuchten Totschlags ermittelt. Die Angreifer müssen sich wegen Körperverletzung verantworten, außerdem wegen Raubes, da sie das Handy des Schülers gestohlen hatten.

Beide sind der Polizei bereits bekannt - mehrere schwere Körperverletzungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz stehen zu Buche.

© SZ vom 2.7.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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