Bedienungen auf der Wiesn:Von Brezn-Baronen und Teddy-Frauen

Die Wiesn-Besucher trinken jedes Jahr über sechs Millionen Maß Bier und verzehren fast eine halbe Million Hendl. Da müssen viele Beschäftigte her - wir haben sie besucht.

Von Lisa Sonnabend

Mit einer Engelsgeduld rufen sie laut "Vorsicht!" und drängeln sich eilig durch die Reihen - schwer beladen mit einem Dutzend Maßkrügen oder einem Korb voller Wiesn-Brezn. Dirndl und Lederhosen haben sie an.

Franz Heisler verkauft Fischsemmeln. Anstrengend? Pustekuchen. (Foto: Foto: son)

7000 Beschäftigte sorgen während der 16 Wiesn-Tage dafür, dass die Gäste zufrieden sind: Bedienungen, Breznverkäufer, Bierausschänker und Bärchenverkäufer.

Rund 100.000 Sitzmöglichkeiten gibt es auf dem Oktoberfest, die bekanntlich oft bis auf den letzten Platz belegt sind. Alle Beschäftigten sagen, die Wiesn sei kein normaler Arbeitsplatz. Hier sei alles anders: aufregender, anonymer, anstrengender. Zu unordentlich oder zu schön, um wahr zu sein.

Einige sind nach den zwei Wochen erschöpft, andere gar nicht. Franz Heisler, der Fischsemmelverkäufer im Hofbräuzelt, hat schon 23 Mal die Zillertaler Alpen überquert und zwölf Mal am Berliner Marathon teilgenommen - da ist die Arbeit auf der Wiesn ein Klacks.

Die Bedienungen Nina und Christine dagegen sehnen sich nach Ruhe von all dem Trubel auf der Wiesn. Wenn nicht das Geld wäre, hätten sie schon längst die Flucht aus dem Bierzelt ergriffen.

Wir haben sie bei der Arbeit besucht - die Teddy-Frau, den Hendl-Zerleger und die Brezn-Barone.

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