Bar Aksnibuk:Die Studenten-WG

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Entspannt geht es zu, im Aksnibuk (Foto: N/A)

Im "Aksnibuk" trifft man sich zum Vorglühen, bevor die Nacht richtig losgeht - seltsam ist hier nur der Name. Dabei haben es sich die Betreiber wirklich einfach gemacht. Und so entspannt, wie die Namensfindung ablief, so entspannt ist auch die Bar selbst.

Von Jakob Dreher

Dieser Text ist leider veraltet, die Bar gibt es inzwischen nicht mehr.

Der Name ist natürlich seltsam: Aksnibuk. Das klingt irgendwie exotisch, aber irgendwie auch nach einem Fehler. Kommt das aus dem Orient? Entstammt das einer lustigen Trinkrunde?

Vor dem Ansturm: Ruhige Abende gibt es hier nicht oft. (Foto: Robert Haas)

Überhaupt nicht, sagt Besitzer Silvano Checchia: "Als wir vor acht Jahren geöffnet haben, damals noch in der Westendstraße, war gegenüber ein Geschäft mit Namen Kubinska. Den Namen haben wir einfach rückwärts übernommen."

So einfach kann man es sich machen. Und so entspannt, wie die Namensfindung ablief, so entspannt ist auch die Bar selbst.

Das Aksnibuk ist nicht groß. Der schlauchförmige Raum bietet Platz für einen Tresen und ein paar Sitzgelegenheiten, mehr nicht. Auch die Karte ist eher klein, ein paar Biere, ein Weißwein, ein Rotwein, Prosecco - aber mehr als 20 Longdrinks. Kein Champagner, keine Cocktails, keine Snacks. Das würde auch nicht passen: High Heels und Krawatte tragen die Gäste hier nicht, dann lieber Sneakers und Kapuzenpullis.

Die Couch an der Wand sieht ein bisschen durchgesessen aus, die Stühle sind abgewetzt, und die rot gestrichene Wand hat Löcher im Putz. An ruhigen Abenden kann es einem passieren, dass Besitzer Checchia hinter dem Tresen mit seinen Besuchern über irgendeinen Quatsch redet, zum Beispiel über die Band Kyuss. "Richtig schön dreckiger Rock ist das", sagt er über die Musiker.

So könnte er auch seinen Laden umschreiben. Es ist natürlich nicht schmutzig, das nicht. Aber es ist eben keine Hochglanz-Bar. Es ist "dreckig schön", ein bisschen fühlt es sich an, als wäre man im Wohnzimmer einer Studenten-WG.

Dieses Gefühl beschleicht einen noch stärker, wenn der Barkeeper nach der Bestellung den Vornamen wissen will. An ruhigen Tagen muss man im Aksnibuk nicht sofort zahlen, die Zeche hält der Chef in einem Schnellhefter fest. Aber ruhige Abende gibt es nicht oft. Die Drinks sind gut, und sie sind günstig. Der Moscow Mule kostet sieben Euro, der sechs Jahre alte Rum "Pampero" reift in Whiskyfässern.

Scharf und tomatig, so ist das Aksnibuk. (Foto: Robert Haas)

In der Nähe der Müllerstraße gelegen, pilgern Studenten und Künstler, Landpomeranzen und Glockenbach-Jünger an Wochenendnächten in Scharen ins Aksnibuk. Sie treffen sich hier, bevor es weiter in den Club geht. Und viele bestellen dann auch den Spezialdrink des Hauses.

Was Checchia in Schnapsgläsern serviert, sieht aus wie Erdbeer-Limes, schmeckt aber eher nach Mexiko. Der Drink ist scharf und tomatig. Er ist genau wie das Aksnibuk selbst: Wer diese etwas ungewöhnliche Mischung mag, will mehr.

© SZ vom 23.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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