Mitten im Berufsverkehr, gegen 16.40 Uhr, hatte ein Fahrgast unter einem Sitz in der S-Bahn-Linie 8 einen "verdächtig aussehenden Koffer oder eine Tasche" gefunden, sagte Polizeisprecher Andreas Ruch. Daraus hätten Drähte geragt.
Die Fahrgäste mussten aus der Bahn aussteigen, die Polizei räumte mit zahlreichen Kräften das gesamte Gebäude inklusive Geschäften. Der Zug wurde auf ein Abstellgleis außerhalb des Bahnhofs gefahren. Spezialisten der Polizei stellten dort fest, dass es sich um eine Attrappe handelte.
Thomas Borowik, Sprecher der Bundespolizei, warnte den Täter: "Trittbrettfahrer werden mit allen polizeilichen Mitteln und Konsequenzen verfolgt." Sie hätten mehrjährige Freiheitsstrafen und Schadensersatzforderungen zu erwarten.
Die Ermittlungen übernimmt die Münchner Polizei, die sich bereits um die Attrappen von vorvergangener Woche in München-Moosach, Aschaffenburg und Dillingen kümmert. Der Täter könnte laut Sprecher Ruch der gleiche sein: "Es spricht einiges dafür."
Der S-Bahn- und Fernverkehr über Pasing lag eine knappe Stunde lang brach. Es kam zu erheblichen Verspätungen. Auf der S-Bahn-Stammstrecke war der Verkehr ausgedünnt. Für viele Fernzüge, darunter auch ICE und Intercity aus Stuttgart, war in Augsburg Endstation. Im Münchner Hauptbahnhof konnten viele Züge in Richtung Westen und Norden nicht starten.