Ausgehtipps:Von Atzinger bis Zoozie's

Lesezeit: 2 min

Wohin am Heiligen Abend? Tipps für Weihnachtsmuffel, Christbaumflüchtlinge und Geschenkeumtauscher.

Von Claudia Wessel

(SZ vom 24.12.03) — Die Trambahn fährt ohne Passagiere durch die Stadt, die Weihnachtsmärkte haben ihre Tore geschlossen, die Fußgängerzone ist wie leergefegt. Die magische Stunde der Bescherung hält am Heiligen Abend wieder Einzug. Wer um diese Zeit nicht zu Hause bei seinen Lieben sitzen möchte, hat es schwer.

Nur wenige Gaststätten bringen Weihnachtsmuffel über den Spätnachmittag, an welchem aus allen Häusern die Lichter harmonischer Feiern zu leuchten beginnen.

Eine ganze Reihe von Gaststätten haben zwar am 24. Dezember geöffnet, schließen aber entweder um 15 Uhr (Spöckmeier, Spatenhaus, Weißes Bräuhaus, Ruffini), um 16 Uhr (Franziskaner, Brezn), um 17 Uhr (Andechser am Dom) oder um 19 Uhr (Cafe Interview am Gärtnerplatz).

Atzinger mit Herz

Georg Dorner ist einer der wenigen Gastwirte, die ein Herz für Weihnachtstotalverweigerer haben. Sein Lokal Atzinger in der Schellingstraße 9 ist auch am Heiligen Abend durchgehend von 10 Uhr bis 3 Uhr früh geöffnet.

"Der Atzinger ist eine weihnachtsfreie Zone", verspricht Dorner. "Es gibt keinen Schmuck, keinen Baum und keine Weihnachtsmusik." Seit mehr als 20 Jahren ist das die Devise des Wirts, der an diesem Tag immer selbst am Tresen steht.

"Früher war der Heilige Abend in der Kneipe eher eine deprimierende Angelegenheit", erinnert sich Dorner. Das sei jetzt nicht mehr so. Wer zur besagten Stunde an der Bar oder in den Gasträumen sitzt, könne sich durchaus fühlen wie an einem ganz normalen Tag. Doch auch überzeugte Weihnachtsfeierer gehörten am Heiligen Abend zu seinen Gästen. "Nachmittags kommen oft Väter mit Kindern, während die Mama zu Hause die Bescherung vorbereitet."

Kritische Stunden

Nach 21 Uhr sei die eher ruhige Stimmung des Nachmittags und frühen Abends endgültig vorbei. "Dann kommen auch all die, die die Bescherung erfolgreich hinter sich gebracht haben." Eine weitere Möglichkeit, die kritischen Feierstunden am Nachmittag herumzubringen, ist die Schwemme im Hofbräuhaus. Hier ist auch von 9 Uhr bis 0.30 Uhr durchgehend geöffnet. Allerdings muss weihnachtliche Musik von CD ertragen werden.

Ebenfalls durchgehend geöffnet haben das Cafe am Beethovenplatz, Goethestraße 51, (9 bis 1 Uhr) und das Kafe Zentral, Schweigerstraße 10 (7 bis 2 Uhr). Wer bis 18 Uhr durchgehalten hat, hat das Schlimmste geschafft. Denn jetzt steigt die Auswahl an Fluchtorten stark an. Um 18 Uhr öffnen etwa das Confetti in Pasing, das Ododo in der Buttermelcherstraße 8 oder das Uwe in der Metzstraße 7.

Spezielle Menüs

Auch viele Restaurants, die ein Heilig-Abend-Menü jenseits des heimischen Christbaums anbieten, öffnen um 18Uhr ihre Tore. Spezielle Menüs gibt es im Lenbach, im Garden Restaurant des Hotels Bayerischer Hof, im Kempinski Vier Jahreszeiten und im Mangostin Oriental, im Arabella Sheraton und im Königshof, im Holiday Inn und im Hilton Tucher Park.

Auch der letzte Hauch von weihnachtlicher Besinnlichkeit wird dann mit Einbruch des Nachtlebens weggefegt. Um 21 Uhr etwa öffnet das Zoozie's seine Pforten zur Christmas Party mit DJ Santa Claus, die meisten Clubs der Kultfabrik machen um 22 Uhr auf (Nachtkantine bereits um 19 Uhr).

Und bei wem die Bescherung missglückt ist, der kann im K 41, Friedensstraße 10, bereits von 22 Uhr an seine Geschenke wieder umtauschen.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: