Auch am Münchner Flughafen:LTU-Piloten streiken

Trotz Reisezeit muss mit weiteren Streiks gerechnet werden: In einer Urabstimmung haben 96% der Cockpit-Mitglieder für einen unbefristeten Arbeitskampf gestimmt.

Auch in München waren bereits am Montagmorgen die Auswirkungen der ersten Warnstreiks zu spüren: Insgesamt rund 2400 Passagiere der Fluggesellschaften LTU und Air Berlin mussten bis zu zwei Stunden auf ihren Abflug warten. In München waren nach Unternehmensangaben 314 Passagiere auf drei Strecken innerhalb Deutschlands betroffen.

Durch den Warnstreik am Montagmorgen starteten 14 Flüge mit LTU- und dba-Piloten verspätet. (Foto: Foto: AP)

Am längsten mussten die Fluggäste einer LTU-Maschine nach Heraklion warten. Sie konnten erst mit zwei Stunden Verspätung in den Urlaub starten. Daneben waren Air-Berlin-Flüge nach Hannover, Köln und Düsseldorf mit Wartezeiten zwischen einer und anderthalb Stunden betroffen.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte ihre Mitglieder bei der künftligen Air-Berlin-Tochter LTU und der bereits in die Air-Berlin-Gruppe integrierten dba zu den Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen. Insgesamt starteten 14 Flüge mit LTU- und dba-Piloten verspätet. Damit will Cockpit den Druck auf die Arbeitgeber beider Gesellschaften im Tarifkonflikt um neue Mantel- und Tarifverträge erhöhen.

Auch weiterhin sei mit Streiks zu rechnen. In einer Urabstimmung sprachen sich am Montagnachmittag 96 Prozent des Cockpitpersonals für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen aus, teilte die Pilotengewerkschaft mit. In einer Mitteilung heißt es, die Arbeitgeberseite habe Mantel- und Tarifverträge für Piloten bei LTU und dba gekündigt. Wegen mehrmaliger Eigentümerwechsel, zuletzt an Air Berlin, gestalteten sich die Tarifverhandlungen schwierig.

Air Berlin kündigte am Montag Vorkehrungen gegen mögliche weitere Warnstreiks an. So sollen Ersatzvarianten für ausfallende dba-Flieger erarbeitet werden. Ein Sprecher von Air Berlin sagte: "Wir sind eine gewerkschaftsfreie Zone. Bei uns gibt es keine Tarifauseinandersetzung".

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: