Anpfiff Allianz-Arena:Fans bleiben stundenlang im Stau stecken

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In der Arena verläuft alles reibungslos, im Parkhaus nicht. Manager Bernd Rauch will die Informationen über die Chipkarten verbessern.

Von Alfred Dürr

Generalprobe im Großen und Ganzen gelungen - das war am Freitag der Tenor in den Lagebesprechungen über die ersten Erfahrungen mit der neuen Fußball-Arena.

Die praktische Chipkarte kann Chaos verursachen, wenn nicht genug Geld drauf ist. (Foto: Foto: ddp)

Probleme hatten Autofahrer bei der Heimfahrt. Stundenlange Staus gab es, weil manche Chipkarten nicht ausreichend mit Geld geladen waren und die Schranken der Parkhäuser geschlossen blieben.

Ohne Geld kommt man nicht raus

"Die Heimfahrt war eine Katastrophe", stöhnt SZ-Leser Rudolf Frankl, der nach dem Spiel zwei Stunden lang im Parkhaus in seinem Auto fest saß. Die Schranken gingen nicht auf. Man musste noch mindestens zwei Euro auf der speziellen Stadion-Chipkarte haben.

In der neuen Arena gibt es nur noch bargeldlosen Zahlungsverkehr. Viele hatten daran in der Vorfreude auf die Arena-Besichtigung offensichtlich nicht gedacht.

Bei "richtigen" Spielen betragen die Parkgebühren fünf Euro. Auch diese müssen noch auf der Karte sein, sonst gibt es das ganz große Chaos.

Leere im "Fan-Canyon"

"Genau dieses Thema wollten wir testen", sagt Stadion-Manager Bernd Rauch: "Wir werden jetzt das Personal noch intensiver schulen und mit Schildern darauf hinweisen, dass man schon auf der Esplanade die Chipkarte kaufen kann."

Alle seien beim Testspiel sofort ins Stadion geströmt und hätten dort ihre Karten aufgeladen. Lange Schlangen vor den Automaten waren teilweise die Folge. Die Kassen im so genannten Fan-Canyon vor der Arena hat dagegen so gut wie niemand aufgesucht.

Beschilderung könnte besser sein

Die Polizei beobachtete mit 50 Beamten die Verkehrsverhältnisse rund um das Stadion und zog gestern eine positive Bilanz. Auf den Straßen und Zufahrtswegen sei alles relativ problemlos und störungsfrei gelaufen, hieß es.

Auch in der Verkehrsbehörde des städtischen Kreisverwaltungsreferats war man mit dem Verkehrsfluss zufrieden. Verbesserungen seien jedoch in Detailbereichen - wie zum Beispiel bei der Beschilderung - noch möglich, sagt der Vizechef der Behörde, Karl Thiem. So hätten viele Autofahrer beispielsweise nicht erkannt, dass man auch zweispurig in die Parkhäuser einfahren kann.

Münchner kommen mit dem Auto

Am Donnerstag Abend war nur jeder zweite Platz im Stadion besetzt. Erstaunlich viele Besucher sind mit dem Auto gekommen. 6800 Parkplätze von insgesamt 11.000 waren belegt. Auch die umliegenden Park&Ride-Plätze seien fast voll gewesen.

"Wenn sich der Trend bei einem ausverkauften Stadion mit 66.000 Zuschauern fortsetzt, können wir ein größeres Problem bei der An- und Abfahrt bekommen", sagt Thiem. Die meisten Autos hätten Münchner Nummernschilder gehabt.

Erfreulich sei gewesen, dass die angrenzenden Wohngebiete von Parkplatzsuchern verschont geblieben seien.

Bauarbeiten werden abgeschlossen

Die Verkehrsexperten raten dringend mit der U-Bahn zum Stadion zu kommen. Am Fröttmaninger Bahnhof hatte es beim ersten Stadiontest auch keine Probleme gegeben. MVG-Chef Herbert König gibt zu, dass man bei einer halbvollen Arena auch nicht richtig gefordert gewesen sei.

Noch immer wird auf der Strecke gebaut, wie zum Beispiel am Bahnhof Marienplatz. Das führt zu Verzögerungen. Die neue elektronische Steuerung, die für eine besonders dichte Zugfolge sorgt, ist im Abschnitt Studentenstadt - Fröttmaning noch nicht betriebsbereit.

Man arbeite hart daran, dass sie nächste Woche fertig ist, so König. Dann wird auch Fußball-Fan Rudolf Frankl glücklich sein: "Das nächste Mal fahre ich bestimmt nicht wieder mit dem Auto zum neuen Stadion."

© SZ vom 21.5.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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