150 Jahre Neue Pinakothek:Neue Bilder, neue Wände, neues Konzept

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Gemälde in frischer Anordnung auf roten, grünen und blauen Wänden, ein eigener Saal für einen Gemäldezyklus: Pünktlich zum Jubiläum ist das Museum wieder geöffnet.

Von Nerissa Schwarz

Die Neue Pinakothek, die Gemälde des 19. Jahrhunderts zeigt, wurde am 25. Oktober 1853 von König Ludwig I. als Museum für zeitgenössische Kunst gegründet. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Originalbau zerstört, 1981 öffnete der von Alexander von Branca entworfene Neubau. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums an diesem Samstag wurde das Museum unter dem Motto "Das Neunzehnte neu entdecken" überarbeitet und umgebaut.

Die circa 400 Bilder sind jetzt nicht mehr vorrangig chronologisch, sondern nach Motiven und Stilen des 19. Jahrhunderts angeordnet. "Wir müssen versuchen, die Botschaft, die von den Bildern ausgeht, an die Besucher heranzutragen", erklärt Generaldirektor Prof. Reinhold Baumstark das neue Konzept.

Rot für die Bilder des Königs

Der Saal 14 etwa vereint realistische Landschaftsbilder der französischen Barbizon-Schule, der Münchner und Haager Schule. "So sieht man zum Beispiel, wie die Haager die Münchner Schule beeinflusst hat", sagt Tine Nehler, Pressereferentin der Pinakotheken.

Um Malerei-Richtungen voneinander abzugrenzen, wurde auch ein Großteil der Wände in verschiedenen Farben neu bespannt. Bilder aus der Sammlung Ludwigs I. hängen jetzt auf rotem Untergrund. Die Wände für impressionistische Bilder wurden blau bespannt, die für realistische Gemälde grün.

Kitschiges und Berühmtes

Zum Jubiläum können Besucher erstmals knapp 80 Bilder sehen, die zum Teil aus dem Depot geholt und restauriert wurden. "Manche davon sind für das heutige Auge kitschig, gehören aber auch zum 19. Jahrhundert", so Nehler.

Neu gezeigt wird aber auch ein Hauptwerk der Zeit Ludwigs I. In dem eigens dafür umgebauten Saal 6 sind jetzt 14 Bilder von Carl Rottmanns Griechenland-Zyklus zu sehen. Die Gemälde zeigen Stätten und Landschaften, die im antiken Griechenland Bedeutung hatten, wie Theben oder Olympia. Für die je fast eine Tonne schweren Bilder mussten im Saal die Wände verstärkt und Emporen entfernt werden.

Ab dem 25. Oktober ist die Neue Pinakothek nach über einem Monat Umbauzeit wieder geöffnet. Täglich außer Dienstag 10 - 17 Uhr Mittwoch 10 - 20 Uhr

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