Audi:Einstieg in den Ausstieg

Von Mitte des Jahrzehnts an wird Audi die Modelle A3 und A4 nicht mehr in gewohnter Form anbieten. (Foto: Hendrik Schmidt/picture alliance / dpa)

Die Ingolstädter Firma verabschiedet sich vom Bau herkömmlicher Autos und setzt voll auf Elektromobilität - ein gewagter Plan.

Kommentar von Max Hägler

Die Verkehrswende läuft derzeit vor allem in den Köpfen: Der Autofahrer redet viel über Batteriewagen, kauft aber dann doch meist einen Benziner oder Diesel. Da weiß man, woran man ist und wie weit man kommt - Klimaschutz hin oder her. Doch dieses Kaufverhalten wird sich ändern, schneller als gedacht: Audi hat als erster Autobauer in Deutschland einen konkreten Ausstiegsplan aus Benzin und Diesel vorgelegt. Von Mitte des Jahrzehnts an wird es die Modelle A3 und A4 nicht mehr in gewohnter Form geben. Und in gut einem Jahrzehnt wird man in Ingolstadt nur noch reine Batterieautos kaufen können.

Das ist klarer und radikaler, als es die Pläne der Konkurrenz sind, und nicht ohne Risiko. Falls etwa viele der Kunden weiter das fahren wollen, was sie kennen - Benzin und Diesel - und dafür zum Wettbewerber wechseln. Aber es ist vor allem eine große Chance: für Audi, weil man so endlich wegkommen kann vom miserablen Diesel-Image und dem damit verbundenen Rückstand bei den neuen Technologien.

Und es ist gut für die Verkehrswende: BMW und Daimler sind nun im Zugzwang, der Wandel hin zur Elektromobilität wird erfreulicherweise beschleunigt. Zugleich gerät die gesamte Gesellschaft unter Zugzwang: Woher kommt der Strom für E-Autos? Wie können Abermillionen Fahrzeuge geladen werden? Es braucht Antworten, und zwar schnell.

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