Panini-Hefte sind wie Ruhmeshallen, nur handlicher. Die Sammelbildchen geben Fans etwa zur Fußball-WM das schöne Gefühl mitzumachen, ohne mitzuspielen. Der italienische Verlag lässt längst auch Anderes verkleben: Tiere, Kinofilme - und in Kooperation mit der Hamburger Firma Just stick it nun auch deutsche Webstars.
Einen Webstar unterscheidet von einem herkömmlichen Star, dass er im Internet bekannt ist, etwa durch Videos auf Youtube. Wer schon volljährig ist, mag sich wundern, dass es offenbar schon 200 dieser ihm unbekannten Webstars in Deutschland gibt, deren Selfies das Heft füllen sollen. Für tausende Teenies jedoch sind diese Youtuber Idole, die Videospiele kommentieren oder Schminktipps geben. Einige der Abgebildeten, wie etwa die Macher des Internetsenders Rocket Beans TV, arbeiten auch mit dem öffentlich-rechtlichen Jugendangebot Funk zusammen.
Die größten Szene-Bekanntheiten fehlen jedoch. So ist etwa "LeFloid", der 2015 Angela Merkel interviewen durfte, nur abgedruckt, dabei hätte sein Bildchen wohl erheblichen Tauschwert auf den Schulhöfen. Vielleicht ist das Heft aber auch eher etwas für die an analoge Haptik gewohnten Eltern, die endlich wissen wollen, worüber ihr Nachwuchs ständig redet.