TV-Tipps zum Wochenende:Verbrüderungen

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Black Swan Nina (Natalie Portman) ist dem Konkurrenzkampf immer weniger gewachsen. Ihre Verzweiflung wächst, während ihre Wahnvorstellungen immer mehr zunehmen ... (Foto: N/A)

Mit den Menschen passiert etwas, wenn ihnen eine Gefahr oder sogar das Böse gegenübersteht. Das Kino weiß davon zu erzählen.

Von Arnold Hohmann

Black Swan

PSYCHOTHRILLER, PRO SIEBEN, Samstag, 20.15 Uhr

Es kann nicht gut gehen, wenn ein besessener Ballettdirektor eine zerbrechlich scheinende Tänzerin (Natalie Portman) dazu zwingen will, im Schwanensee sowohl den Part des braven Schwans als auch den des finsteren Gegenspielers zu tanzen. Nicht nur, dass sie sich bei den Proben nun völlig verausgabt, sie bemerkt auch an sich selbst dunkle Seiten. Darren Aronofskys Film zeigt nicht nur den Knochenjob am Ballett, er benutzt auch immer stärker Horrormotive. Auf eine andere Art des Schreckens trifft man bei der Bestseller-Verfilmung von Alles, was wir geben mussten. Es beginnt wie ein herkömmlicher Internatsfilm mit sorglosen Schülern und ihren Amouren, bis einer von ihnen (Andrew Garfield) die furchtbare Wahrheit hinter dem Institut entdeckt. Ein bedrückender Film, voll Tragik (Sixx, Sonntag, 20.15 Uhr).

Life 0f Pi - ...

ABENTEUER, SAT 1, Samstag, 21.55 Uhr

Schiffbruch mit Tiger: Mit Lobeshymnen wurde Ang Lees Film bedacht, als er in die Kinos kam. Und tatsächlich schwärmt man als Erstes von den beeindruckenden 3-D-Bildern des Films, von der Klarheit im Besonderen. Dass da auch eine großartige Geschichte erzählt wird, das registriert man erst auf den zweiten Blick. Dabei ist diese mindestens so aufregend wie die Bilderpracht. Ein indischer Zoodirektor will mit Familie und Teilen seines Tierparks nach Kanada auswandern, doch das Schiff sinkt und nur zwei Passagiere überleben. Der eine ist der 17-jährige Sohn des Direktors, der andere ein ausgewachsener Königstiger, der auf den Namen Richard Parker hört. Es ist eine an beider Nerven zerrende Schicksalsgemeinschaft, die mehr als 200 Tage irgendwie überlebt. Dass der Tiger dabei fast gänzlich aus dem Computer stammt, ist kaum noch wahrzunehmen.

Flucht von Alcatraz

ACTION, ZDF NEO, Samstag, 22.10 Uhr

Don Siegel und Clint Eastwood, das war ein Team. Vier Filme hatte Siegel mit dem Schauspieler bereits realisiert, als er 1979 dem Ganzen die Krone aufsetzte. Was für ein Thema: Eastwood als Ausbrecherkönig Morris gerät auf die Gefängnisinsel in der Bucht von San Francisco, von der noch keiner entkommen konnte. Das spornt an und sorgt beim Zuschauer dafür, dass ihn die komplette zweite Hälfte des Films mit den Vorbereitungen und der Ausführung nicht mehr loslässt. Noch auf einen weiteren alten Haudegen, der in Hollywood einst in Ungnade fiel, darf man sich freuen. Mel Gibson ist zwar mit Blood Father in die Welt der B-Movies abgerutscht, aber was er da veranstaltet, kann sich sehen lassen. Mit grauem Bart und zerfurchtem Gesicht ist er Vater einer Tochter, die sich auf der Flucht vor Gangstern befindet (RTL, Sonntag, 22.15 Uhr).

Sieben

THRILLER, SAT 1, Sonntag, 22.55 Uhr

Die Stadt ist verregnet, grau und feindlich, in der die Ermittler Somerset (Morgan Freeman) und Mills (Brad Pitt) ihre Kreise ziehen. Sie suchen einen Serienmörder, der seine bizarren Taten unter das Motto der sieben Todsünden gestellt hat. Gerade hat man ein Opfer gefunden, dem der Täter dermaßen viel Nahrung zugeführt hat, bis er an seinen inneren Blutungen starb. David Fincher inszeniert die Stadt als eine Vorhölle. Doch wenn Somerset und Mills endlich in sonnendurchfluteten Feldern ankommen, ist die Gewalt längt mit ihnen gezogen. Spannung ist auch in Ich. Darf. Nicht. Schlafen zur Genüge vorhanden. Da geht es um eine Frau (Nicole Kidman), die jeden Morgen ohne Erinnerung aufwacht. Schlimm dabei ist vor allem, dass sie nicht weiß, wem sie noch trauen kann, dem Gatten oder ihrem Psychiater (ARD, Sonntag, 23.15 Uhr)?

© SZ vom 07.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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