Arlo & Spot
VOX, Samstag, 20.15 Uhr
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass es unter Geschwistern Streit gibt um die Fernbedienung - jedenfalls, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind. Arlo & Spot ist ein Jungsabenteuer von Pixar, in dem sich ein Steinzeitjunge, noch in Windeln, in den Kopf setzt, einen verzagten kleinen Dinosaurier nach Hause zur Familie zu bringen. Zur selben Sendezeit gilt es auch in Die Eiskönigin - Völlig unverfroren von Disney, die Dinge wieder ins Lot zu rücken - hier aus Mädchenperspektive (Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr). Einig werden sich die potenziellen Streithähne dann vermutlich tags darauf, mangels Konkurrenz, und weil sich auf Findet Dorie - das ist durchaus eine Kunst - beinahe alle einigen können. Und was auch eine Kunst ist: Der Film unterhält großartig, obwohl er dieselbe Geschichte wie Findet Nemo noch einmal erzählt (Sat 1, Sonntag, 20.15 Uhr).
Gangs of New York
RTL 2, Sonntag, 23.05
Loyalität und Verrat sind die beiden Triebkräfte in New York kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Die Verrohung, die er mit sich gebracht hat, steckt den Menschen noch in den Knochen, zumal in dieser Stadt der Neuankömmlinge, die nichts haben außer ihrer Arbeitskraft und ihrem Stolz. Sie alle wollen den amerikanischen Traum verwirklichen; Martin Scorsese zeigt schonungslos, dass Gewalt, Elend und Korruption der Nährboden all der Aufsteigergeschichten sind - und er zeigt die, die auf der Strecke bleiben. Auf Loyalität kann der Polizeichef Whitlock (Denzel Washington) im Anschluss nicht zählen in dem Noir-Thriller Out of Time - Sein Gegner ist die Zeit (RTL 2, Nacht zu Sonntag, 0.40 Uhr). Also muss er die Dinge selbst in die Hand nehmen, um einen schlimmen Verdacht gegen sich gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Dr. Seltsam oder: ...
TELE 5, Sonntag, 22.40 Uhr
Wie ich lernte, die Bombe zu lieben: Die Konflikte des Kalten Krieges als schwarze Komödie - Stanley Kubrick hat das famos hinbekommen, weil ihm nichts an Versöhnlichem lag, weil er die Dinge so böse ausgehen ließ, wie sie waren - und weil er die zynische Komik, die dem zugrunde liegt, erkannt hat. Peter Sellers spielt gleich drei Rollen, er hatte zuvor bereits einen Auftritt bei Kubrick in Lolita (und drehte dazwischen den ersten Pink Panther): Hier ist er zugleich US-Präsident, britischer Offizier und dunkeldeutscher Wissenschaftler. Das klingt so überdreht, wie die Handlung ist, die in Gang gesetzt wird von einem geisteskranken Luftwaffengeneral, der im Alleingang einen Atomkrieg auslösen möchte. Bei Kubrick kippt das aber nicht in Klamauk, er hat diese Szenerie vielmehr höllisch ernst genommen.
Mr. Magoriums ...
SUPER RTL, Sonntag, 20.15 Uhr
... Wunderladen: Wenn Hollywood keine Industrie wäre, sondern ein charmanter Laden, dann wäre es in etwa so wie dieses Geschäft. Dort werden Dinge verkauft, die Wünsche in Erfüllung gehen lassen. Das funktioniert nur mit Magie, also so wie das Kino. Dustin Hoffman spielt den so wunderkundigen wie auch wunderlichen Mr. Magorium - selten beherrscht ein Schauspieler einen Film so wie Hoffman in dieser Rolle in diesem kleinen Zauberwerk. Umso bemerkenswerter ist, dass Natalie Portman nicht untergeht neben ihm. Sie spielt Molly, die Assistentin des Besitzers und Tüftlers, der Stofftiere zum Leben erwecken und Raketen zum Fliegen bringen kann. Sie soll den Wunderladen übernehmen, da Magorium sich seinem 250. Geburtstag nähert und ans Aufhören denkt. Und hat aber kein Zutrauen in sich.