Radio:Funkstille statt Deutschlandradio

Drei öffentlich-rechtliche Programme können in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg nicht mehr über Kabel empfangen werden. Über die Gründe - und die weiteren Pläne.

Von Stefan Fischer

Die drei Programme des öffentlich-rechtlichen Deutschlandradios können in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg nicht mehr über Kabel empfangen werden. Der Sender hat seinen Vertrag mit dem in diesen Bundesländern tätigen Kabelnetz-Betreiber Unity Media laut eigenen Angaben nicht verlängert, da die Entgelte, die der Kabelnetzbetreiber für die Verbreitung der Programme fordert, zu hoch seien. Das bundesweite Deutschlandradio hat beträchtliche Verbreitungskosten, Priorität haben DAB+ und UKW. Unity Media spricht von einer Kündigung durch das Deutschlandradio und sieht sich nicht in der Pflicht, die Programme weiter zu verbreiten. Obwohl es sich um Must-Carry-Angebote handelt: Programme, die ein Netzanbieter verbreiten muss, sofern der Sender das wünscht. Wenn auch nicht unentgeltlich. Deutschlandradio jedenfalls stellt die Signale weiterhin zur Verfügung. Unity Media macht davon derzeit keinen Gebrauch, erklärt sich jedoch gesprächsbereit. Betroffen sind relativ wenige Hörer: Lediglich für etwas mehr als zwei Prozent des Radiopublikums ist das Kabel die bevorzugte Empfangsart.

© SZ vom 29.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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