Pulitzer Preis:Geteilte Freude

Die wichtigsten Auszeichnungen gehen nicht an einzelne Zeitungen, sondern an Rechercheure mehrerer Medien, die unabhängig voneinander zu denselben Geschichten recherchieren. Eine Überraschung gab es beim Preis für Musik.

Von Maike Müller

Die Hände zum Himmel: Amber Hunt und Reporterkollegen des Cincinnati Enquirer feiern ihren Preis in der Kategorie Lokaljournalismus. (Foto: Cara Owsley/The Enquirer)

Die Mitarbeiter des Cincinnati Enquirer jubeln - sie wurden für ihre Berichterstattung über das Heroinproblem in ihrer Stadt mit dem Pulitzer-Preis für Lokaljournalismus ausgezeichnet.

In diesem Jahr wurden in drei der wichtigsten Kategorien nicht einzelne Medien für einzelne Geschichten, sondern mehrere Medien gemeinsam ausgezeichnet, die mit ihren Recherchen dieselben Geschichten forterzählen. So erhielten New York Times und Washington Post für ihre Recherchen zur russischen Einmischung in den US-Wahlkampf die Auszeichnung in der Kategorie investigativer Journalismus; die Tageszeitung Arizona Republic und das USA Today Network wurden für ihre Berichterstattung zur geplanten Mauer an der Grenze zwischen USA und Mexiko ausgezeichnet. Außerdem gemeinsam geehrt: das von Jodi Kantor und Megan Twohey angeführte Rechercheteam der New York Times und Ronan Farrow vom New Yorker. Für ihre Berichterstattung zum Fall Har vey Weinstein erhielten sie den Pulitzer-Preis für den Dienst an der Öffentlichkeit.

Den Preis für Fiktion erhielt Andrew Sean Greer für seinen Roman "Less", eine Komödie über einen tollpatschigen Schriftsteller, der seinem Alltag entflieht und Liebe sucht. Überraschend war vor allem der Preis für Musik: Kendrick Lamar wurde als erster Rapper ausgezeichnet und damit als erster Musiker, der nicht aus der Klassik oder dem Jazz kommt.

© SZ vom 18.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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