Nachruf:Sie nannten ihn Schwaben-Columbo

Dietz-Werner Steck war langjähriges Ensemble-Mitglied am Staatstheater Stuttgart. Zwischen 1992 und 2007 spielte er 25 Mal den Kommissar Ernst Bienzle. (Foto: Patrick Seeger/dpa)

Sein Kommissar Bienzle war ein akribischer Ermittler, der für Ordnung sorgte in einem Ländle, das im "Tatort" nicht schillernder sein musste als in echt. Am Silvestertag ist Dietz-Werner Steck im Alter von 80 Jahren gestorben.

Von Holger Gertz

Der Schauspieler Dietz-Werner Steck war einer derjenigen, die sich durch ihre Rolle als Tatort-Kommissar den Beinamen Columbo eingehandelt haben. Der Hut, der Trenchcoat - auch Günter Lamprecht als Franz Markowitz umwehte eine columbohafte Aura, jedoch war Steck, in Waiblingen geboren, der Schwaben-Columbo und somit einzigartig. Bis 2007 war er als Kriminalhauptkommissar Bienzle in Stuttgart tätig, die Fälle hießen, eher klassisch, "Bienzle und der Mord im Park", und er gehörte zu den Ermittlern, die ihr Innerstes im Inneren behielten. Ein akribischer Schwabe, der für Ordnung sorgte in einem Ländle, das im Tatort nicht schillernder sein musste als in echt.

Steck wurde mit der Verdienstmedaille Baden-Württembergs ausgezeichnet, er war Ehrenkommissar der dortigen Polizei. Und wenn das Publikum sich heute - genervt von Experimental- Tatorten in allen Aggregatzuständen - nach alten Zeiten sehnt, fällt immer auch der Name Bienzle, die Rolle eines Lebens. Schon am Silvestertag ist Dietz-Werner Steck gestorben, er wurde 80 Jahre alt.

© SZ vom 10.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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