Nachruf:Gottfried Arnold gestorben

Ein leiser Herrscher: Der Verleger der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf wurde 82 Jahre alt.

Für das publizistische Rheinland wird 2015 als bitteres Jahr in die Geschichte eingehen, es starben zwei große Verlegerpersönlichkeiten. Nachdem die Kölner im Juni Alfred Neven DuMont zu Grabe tragen mussten, ist am Montag im Alter von 82 Jahren der Düsseldorfer Verleger Gottfried Arnold gestorben. Der Sohn des ersten NRW-Ministerpräsidenten Karl Arnold hat mit der von ihm herausgegebenen Rheinischen Post die Zeitungslandschaft am Niederrhein geprägt wie kein Zweiter. Arnold, der lange auch Bundestagsabgeordneter der CDU war, führte sein Blatt mit sanfter Hand. Er zeigte sich als leiser Mann, dessen Taten vor allem beim Umbau vom klassischen Verlag zum modernen Medienanbieter stets lauter sprachen als er selbst. Rabiate Eingriffe in Redaktionsstrukturen, wie sie in der Nachbarstadt vorkamen, waren seine Art nicht. Durchzusetzen wusste er sich trotzdem. Arnold pflegte eine besondere Mischung aus rheinischer Liberalität und katholischem Konservatismus. Er hinterlässt sein Haus wohlgeordnet.

© SZ vom 30.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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