Kurz gemeldet:Bloggerin unter Fälschungsverdacht

Die Historikerin und Publizistin Marie Sophie Hingst soll sich ihre Verwandschaft mit Holocaust-Schicksal größtenteils nur ausgedacht haben, berichtet das Magazin "Spiegel".

Die Historikerin und Publizistin Marie Sophie Hingst soll ihre Familiengeschichte erfunden haben. Nach einem Bericht des Magazins Spiegel hat sich die in Dublin lebende Deutsche als Nachfahrin einer jüdischen Familie ausgegeben, die viele Verwandte im Holocaust verloren habe. Tatsächlich sei sie die Tochter eines evangelischer Pfarrers. Bei der Gedenkstätte Yad Vashem habe sie falsche Opferdokumente eingereicht von Menschen, die nie existierten. Für ihren Blog Read on my dear, read on, in dem sie oft die Geschichte ihrer angeblichen jüdischen Verwandtschaft aufgriff, war sie 2017 zur "Bloggerin des Jahres" gewählt worden. In einem letzten Eintrag vor der Löschung des Blogs schrieb Hingst, es habe sich immer um ein "literarisches Projekt" und nicht um eine "schlüssige Biografik" gehandelt.

© SZ vom 03.06.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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