Kronen-Zeitung:Nachdenkphase

"Krone"-Chef zum Ibiza-Video.

Die Veröffentlichung des Ibiza-Videos hat ein politisches Erdbeben in Österreich ausgelöst - aber nun hat der geschäftsführende Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung Neue Kronen Zeitung, kurz Krone, eine Art positiven Effekt der Affäre erkannt. Wie der Standard berichtet, sagte Klaus Herrmann bei einer Podiumsdiskussion, das Video habe in der Redaktion der auflagenstärksten österreichischen Boulevardzeitung eine Nachdenkphase ausgelöst. Etwas, das durch den Einstieg des Investors René Benko begonnen habe, "ist durch Ibiza explodiert", zitierte der Standard Herrmann. Die Unabhängigkeit habe einen neuen Stellenwert bekommen.

Der kurz nach Veröffentlichung des Videos von seinen Ämtern als Vizekanzler und FPÖ-Chef zurückgetretene Heinz-Christian Strache hatte in der Aufnahme Pläne über eine Übernahme durch die vermeintliche Oligarchennichte geschmiedet und Überlegungen angestellt, wer dann seinen Posten bei der Krone räumen müsse. "Wäre Zack-Zack-Zack passiert, wäre ich ausgetauscht worden", sagte Klaus Herrmann laut Standard. Er wies auch Straches Rechtfertigungen zurück, wonach solche Ideen unter Alkoholeinfluss entstünden. So was habe man vorher erwogen und entwickelt.

© SZ vom 27.07.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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