Funk, das lange erwartete und lange umstrittene junge Angebot von ARD und ZDF, ist vor einem Monat an den Start gegangen, nicht als Sender im Fernsehen, sondern verteilt auf Internetplattformen wie Youtube oder Facebook. So wollte es die Politik. So, glaubt sie, will es auch die Zielgruppe der 14 bis 29-jährigen. 40 Formate wurden zum Start angekündigt.
Weil es ja aber eben keinen Sender gibt, auf den man beim Zappen stößt, bleibt Funk vielen ein Rätsel. Und natürlich wissen auch die Macher, dass ein gewisser Rechtfertigungsdruck entsteht, durch die Gebührenzahler zum einen, die ja wissen, dass für dieses Angebot jedes Jahr 45 Millionen Euro bereitstehen; vermutlich aber auch durch die Rundfunkgremien, die das neue Angebot kontrollieren und sich dabei an keiner Fernsehzeitschrift orientieren können. Was also gibt es bei Funk nun eigentlich zu sehen?
Wer ein paar Stunden damit verbringt, das Funk-Programm im Netz zusammen zu suchen, stößt auf Tendenzen: Viel lustig Gemeintes, häufig die Videos, die kürzer sind als fünf Minuten; bekannte Youtuber sind auch mit öffentlich-rechtlicher Finanzierung erfolgreich. Und ihre Videos werden weiterhin hunderttausendfach abgerufen. Das Konzept des Sender-Geschäftsführers Florian Hager, die Zielgruppe auch dort aufzusammeln, wo sie ohnehin schon ist, geht also auf. Sie aber auch von neuen Formaten zu begeistern, gelingt bisher kaum: Eigene Produktionen sehen sich bislang weniger als 5000 Menschen an.
