Journalistenverband:Spätlese

Wieder Ärger um das DJV-Verbandsmagazin "Journalist": Die Septemberausgabe des Blatts erschien zwei Wochen zu spät, der gekündigte Verlag Rommerskirchen will darin kein Problem sehen, der Deutsche Journalisten-Verband gibt sich bedeckt.

Von Benedikt Frank

Der Streit zwischen dem Deutschen Journalisten-Verband und dem Verleger Thomas Rommerskirchen hat offenbar die Produktion der Septemberausgabe des Journalist gebremst. Erst am Mittwoch hatten DJV-Mitglieder das Heft - als Doppelausgabe - im Briefkasten, sonst erscheint das Blatt zum Monatsanfang. Seit Monaten streitet der Verband als Herausgeber mit dem Verlag um die Zukunft des Magazins. Auf Nachfrage zur ausstehenden Ausgabe nannte Rommerskirchen Pünktlichkeit "Definitionssache" und wollte von Produktionsproblemen nichts wissen. Im Heft werden aber DJV-Veranstaltungen beworben, die schon vorbei sind. DJV-Vorsitzender Frank Überall gibt sich im Blatt zurückhaltend und fordert die Leser auf, ihm Kritik zukommen zu lassen. Ein winziger Leserbrief fordert bereits, endlich "reinen Wein" eingeschenkt zu bekommen.

Der DJV hat dem Verlag zum 30. September gekündigt, was dieser nicht akzeptiert. Der Journalist soll dann beim Hamburger New Business Verlag erscheinen. "Der DJV-Bundesvorstand hält an der bestehenden Redaktion fest", sagt ein DJV-Sprecher. Thomas Rommerskirchen meint dagegen, dass die Redaktion fest in seinem Verlag verankert sei und noch weit bis ins nächste Jahr für ihn arbeiten werde - auch wenn er ihr bereits gekündigt hat.

© SZ vom 23.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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