Wer am Wochenende die Webseite von WDR 4 anklickt, dem brüllt ein Tapetenmuster ins Gesicht, das jeder längst restlos von allen Wänden abgekratzt glaubte. Doch auf dem Sender geht es das ganze Wochenende lang noch einmal Ab in die 70er, erinnert wird an den Gewinn der Fußball-WM einer- und die Schmach von Cordoba andererseits, an den Start des Fernseh- Tatorts und an Ekel Alfred - sowie an die Musik, etwa von den Bee Gees und ABBA (). Eine ganz andere Zeitreise unternimmt der Regisseur Claude Pierre Salmony in dem Hörspiel "Mit dem Siegel der Justiz" - Der Jorns-Prozess: Wolfram Koch spricht die Verteidigungsrede des Anwalts Paul Levi, der haarklein darlegt, wie die Ermittlungen in den Mordfällen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht verschleppt und verdunkelt worden sind. Das Hörspiel ist eine wichtige Ergänzung zu dem Alfred-Döblin Zweiteiler November 1918 - Karl und Rosa, der an den Weihnachtstagen lief (SWR 2, Sonntag, 18.20 Uhr). Thematisch viel näher an der 1970er-Retro-Sause ist das Tom Leveens Hörspiel: Am Ende des Schuljahres soll die lässigste Party des Jahres in Santa Barbara gefeiert werden - die Geschichte handelt von elf jungen Leuten und den Hoffnungen, die sie an diesen Abend knüpfen (NDR Info, Sonntag, 21 Uhr).
Und wer bezahlt's? Gertrude Stein hat 1936 in der Saturday Evening Post fünf kurze Texte veröffentlicht, die sich auf die der Stein eigenen Poesie um das Wesen des Geldes drehen. Ulrike Haage hat die Texte zur Grundlage ihrer Sprach- und Soundperformance Geld gemacht (DLF, Samstag, 20.05 Uhr). Keine Party übrigens braucht Der gute Trinker - er ist sich selbst genug in Gerhard Naujoks Tresen-Hörspiel (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr). Im Radiosalon, den die ARD-Kulturradios live übertragen, wird die Frage diskutiert: Helfer oder Herrscher - Wie soll unsere digitale Zukunft aussehen? (Sonntag, 11 Uhr).