Ein Klassiker des Nachkriegshörspiels ist Fred von Hoerschelmanns Das Schiff Esperanza von 1953. Und es hat eine neue Aktualität bekommen durch die vielen Schleuser, die sich an den gegenwärtigen Flüchtlingen bereichern - denn um widerwärtige Geschäfte mit illegalen Auswanderern geht es in diesem Stück, das eine zusätzliche tragische Volte nimmt (NDR Info, Sonntag, 21 Uhr; MDR Figaro, Montag, 22 Uhr). Maxi Obexer und Lars Studer wiederum haben ein Hörspiel geschrieben über die selbstlosen Helfer der Flüchtlinge - die trotzdem als Illegale Helfer angesehen werden. Weil sie Menschen unterstützen, die sich nicht legal in Deutschland aufhalten (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr). Um Unbequeme Helfer wiederum handelt es sich aus der Sicht europäischer Politiker bei Angehörigen der kurdischen PKK. Die wird vielfach als Terror-Organisation eingestuft, nicht nur von der Türkei - unterstützt den Westen aber im Kampf gegen den IS. Marc Thörner beleuchtet diese heikle Gemengelage (DLF, Dienstag, 19.15 Uhr).
Ausgehend von dem Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, das sich nach wie vor dezidiert islamkritisch gibt, besieht sich Ole Frahm in seinem Nachtstudio-Essay Du sollst dir kein Bildnis machen das Feld der antisemitischen Karikaturen (Bayern 2, Dienstag, 20.03 Uhr). Ein weitaus harmloseres kultursoziales Phänomen ist der Karaoke-Gesang; Michael Lissek porträtiert in Take Me Home das Country- Cover-Milieu, das sonntäglich in einer Berliner Bowlingbahn anzutreffen ist (DKultur, Nacht zu Mittwoch, 0.05 Uhr). Hoffnung und Verzweiflung: die eine gäbe es ohne die andere nicht. Robert Schoen hat über diese Zustände, egal ob sie den Einzelnen oder die ganze Gesellschaft betreffen, das spielerische, mäandernde Hörspiel Ein verrauchtes Idyll destilliert (HR 2, Sonntag, 14.05 Uhr).