In der Literatur des 20. Jahrhunderts ist die Figur des Baal eng mit Bert Brechts Drama verbunden. Brecht wurde unter anderem inspiriert von Andreas Thoms expressionistischem Roman Ambros Maria Baal von 1918. Ulrich Gerhardt hat die Geschichte dieses animalischen, lebensunglücklichen Lackels nun mit dem Schauspieler Wolfram Berger als Hörspiel inszeniert (Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr). Ganz andere Adoleszenzprobleme hat der junge, ironisierte Held in Heinz Strunks Fleisch ist mein Gemüse (DLF, Dienstag, 20.10 Uhr). Ein Gegenpol zu den beiden Bubenstücken ist Rebecca Solnits Nachtstudio-Essay Wenn Männer mir die Welt erklären (Bayern 2, Dienstag, 20.03 Uhr).
Horror ist oft eine Sache der Töne: Raphael Smarzoch belegt das in Klänge des Grauens, einem Feature über Musik und Geräusch im Horrorfilm (DLF, Sonntag, 20.05 Uhr / ). Mit akustischen Mitteln schafft das Hörspiel Wege zur Panik eine beklemmende Atmosphäre: Ein Paar in einem Zeugenschutzprogramm bekommt eine neue Wohnung, die sich als ein düsteres Loch ohne erkennbaren Ausgang entpuppt (WDR 3, Donnerstag, 19.04 Uhr). Hieronymus Bosch - die Tyrannei der Töne ist ein Feature, in dem Mona Winter ausgehend von Boschs Gemälde Garten der Lüste, auf dem Musik- als Folterinstrumente dargestellt sind, die Hölle hörbar macht (SWR 2, Sonntag, 14.05 Uhr). Auch nicht harmlos: Rotkäppchen und der Wolf - hier in einer freien Adaption von Martin Mosebach, inszeniert vom großartigen Heinz von Cramer (HR 2, Sonntag, 14.05 Uhr).
Großstadtflair verbreiten das Ringelnatz-Hörspiel . . . liner Roma . . . (Bayern 2, Sonntag, 15 Uhr) und Philine Velhagens Versuchsanordnung Das größte Hotel der Welt (WDR 3, Mittwoch, 19.04 Uhr). Ein Provinzstück: der Krimi Bienzle und der Mord am Neckar - der Tatort-Kommissar hat auch eine Radio-Existenz (SWR 4, Samstag, 21.03 Uhr).