Mario Ott führt ein Tischgespräch mit dem klugen, streitbaren Filmregisseur Dominik Graf (WDR 5, Mittwoch, 20.05 Uhr). Ein Mann des Kinos: So wird Rainer Werner Fassbinder gemeinhin gesehen. Aber er kam vom Theater und hat manche Stücke auch fürs Radio bearbeitet, darunter Pre-Paradise Sorry Now, eine Szenefolge über faschistoide Verhaltensweisen im Alltag (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr).
Vor allem am Beispiel des Bosnienkrieges zeigt Mechthild Müser in ihrem Feature "Jede Nacht haben sie eine andere geholt", wie die massenhafte Vergewaltigung von Frauen als Kriegsstrategie eingesetzt wird: Um die Frauen ganz unmittelbar und die in patriarchalen Strukturen lebenden Männer, die so als Beschützer ihrer Frauen versagen, mittelbar zu demütigen (WDR 5, Donnerstag, 11.05 Uhr). Frauen werden überdies auch im Alltag mancherorts systematisch sexuell erniedrigt und verletzt: Heike Tauch schildert in Wüstenblumen oder: Die Beschneidung von Mädchen, dass auch in Deutschland 50 000 Frauen mit Genitalverstümmelung leben und was erforderlich ist, damit diese archaische Tradition wenigstens hierzulande nicht fortgeführt wird (SWR 2, Mittwoch, 22.03 Uhr).
Fördert der Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers oder eines indischen Slums die Sensibilität oder bedient er nur die Lust am Grauen? Tom Schimmeck berichtet über die zwei Seiten des Dark Tourism (DLF, Freitag, 20.10 Uhr). Alissa Walser erzählt in ihrem Hörspiel Am Anfang war die Nacht Musik von Franz Anton Mesmer, einem Arzt im 18. Jahrhundert, dem die einen Wunderdinge zutrauten und den andere einen Quacksalber schimpften (NDR Kultur, Mittwoch, 20 Uhr). In 3 Debüts bündelt HR 2 drei aktuelle Kurzhörspiele (Mittwoch, 21 Uhr). Jan St. Werner schließlich hebt die Zeit auf in seinem Hörspiel miscontinuum (Bayern 2, Freitag, 21.03 Uhr).