Eine Schlepperoper nennen andcompany&Co. ihr Hörspiel Orpheus in der Oberwelt, das 2015 den Prix Europa gewonnen hat - eine kluge, sehr musikalische Auseinandersetzung mit der aktuellen Flüchtlingsthematik (Download noch bis 22. September im WDR-Hörspielspeicher). Von 1999 stammt ein anderes musikalisches Hörspiel zum Thema: die A-capella-Oper Asylanten von Susanne Amatosero, die eine babylonische Sprachverwirrung anrichtet (DKultur, Nacht zu Montag, 0.05 Uhr). Um einen anderen vorwiegend kulturellen Transfer geht es in Tim Staffels Feature Eine ziemlich weite Reise nach Europa: In China werden europäische Sehenswürdigkeiten kopiert. Daran hängen sich die Fragen an, was Europa eigentlich ist - und welche Rolle Individualität und Originalität in Chinas Gesellschaft spielen (Kulturradio RBB und MDR Kultur, Mittwoch, 22 Uhr). Small Wonders wiederum erleben die chinesischen Hauptfiguren in Martin Heindels Hörspiel (HR 2, Mittwoch, 21 Uhr).
Ulrich Bassenge hat zwei akustische Museen eingerichtet: Im Hörspiel musaeum clausum ist die erträumte Wunderkammer des Universalgelehrten Sir Thomas Browne zu bestaunen, im musaeum tradescantianum das Kuriositätenkabinett des Botanikers John Tradescant (DLF, dienstags, 20.10 Uhr). Eintauchen ins Archiv des Filmemachers Jean-Luc Godard kann man in What we leave behind (DKultur, Nacht zu Freitag, 0.05 Uhr). Axel Eggebrecht war eine Stimme der ersten Stunden im Nachkriegsradio. Rosvita Krausz porträtiert ihn (HR 2, Sonntag, 18.05 Uhr). Eine Sendung von Eggebrecht selbst, von 1956: Das Jahr Null im Rundfunk (NDR Kultur, Dienstag, 20 Uhr). Inzwischen ist das Medium geschwätziger: Smalltalk 3 von Stella Luncke und Josef Maria Schäfers gibt davon beredtes Zeugnis (Kulturradio RBB, Freitag, 22.04 Uhr. Smalltalk 2 läuft in der Nacht auf 18. Juli bei DKultur, 0.05 Uhr).