Fußballzeitung:Abpfiff

Springer stellt die Anfang 2017 gestartete tägliche "Fußball-Bild" Ende 2018 ein. Die Verkaufszahlen waren zu gering. Sie seien "nach unseren hohen wirtschaftlichen Maßstäben unter unseren Erwartungen geblieben", heißt es aus dem Verlag.

Von David Denk

Es war der ehrgeizige Versuch, in Deutschland ein Format zu etablieren, das in anderen fußballverrückten Nationen Tradition hat: eine sechsmal wöchentlich erscheinende Tageszeitung, die sich nur dem runden Leder widmet. Doch die Verkaufszahlen der Fußball-Bild blieben auch im Weltmeisterschaftsjahr derart dürftig, dass der Verlag Axel Springer sich nun entschieden hat, das nach einer Testphase in München und Stuttgart Anfang 2017 bundesweit gestartete Blatt zum Jahresende einzustellen. Am Freitag wurden die Mitarbeiter informiert, einige Freiberufler stehen nun ohne Vertrag da, ohne Abnehmer. Die finale Ausgabe erscheint am Tag nach dem letzten Bundesligaspiel 2018. Es ist der 24. Dezember - ausgerechnet Heiligabend.

Fuß ball-Bild sei "nach unseren hohen wirtschaftlichen Maßstäben unter unseren Erwartungen geblieben", lässt sich Bild-Verlagsleiterin Carolin Hulshoff Pol in einer Pressemitteilung zitieren und bedankt sich bei "allen Kolleginnen und Kollegen, die sich jeden Tag mit großer Leidenschaft dafür eingesetzt haben." Abschließend gibt sich Hulshoff Pol unverzagt: "Schlimmer als das Aus von Fußball-Bild wäre, wenn wir es nicht versucht hätten. Wir werden auch weiterhin den Mut und die Ideen haben, neue Dinge auszuprobieren."

Allzu viel Mut war im Falle der Fußball-Bild allerdings gar nicht vonnöten, speiste sich das zuletzt für einen Copypreis von 1,50 Euro am Kiosk angebotene Blatt doch im wesentlichen aus der Zweitverwertung von Berichten aus der Bild-Zeitung und ihren 23 Regionalausgaben sowie den digitalen Angeboten der Marke.

© SZ vom 12.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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