Fernsehtipps:Elle

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Eine Insel mit sonderbaren Bewohnern: Olive, Bronwyn und Emma (l. Lauren McCrostie, Pixie Davies, r. Ella Purnell). (Foto: Jay Maidment)

Eine Insel mit besonderen Bewohnern, ein Trailerpark und die Fantasiewelt des Zauberers von Oz: Das sind die Filmtipps zum Wochenende.

Von Carolin Werthmann

Die Insel der besonderen Kinder

Fantasy, Pro Sieben, Sonntag 20.15 Uhr

Ein Film über das Anderssein, ein Thema, das sich als roter Faden durch Tim Burtons bisheriges Werk zieht, wie in Edward mit den Scherenhänden oder dem Animationsfilm Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche. Burton liebt Außenseiter und ihre Geschichten und adaptierte Ransom Riggs Roman über den 16-jährigen Jacob, der auf einer magischen Insel landet. Miss Peregrine (Eva Green) leitet auf ebenjener Insel ein Waisenhaus, in dem Kinder mit eigentümlichen Fähigkeiten leben, beschützt vor Monstern, welche die Kinder heimsuchen. Seit 1943 steht die Zeit still, eine Jahreszahl, die in die Schrecken des Zweiten Weltkriegs fällt. Zwar ist Burtons Film eine Geschichte voller Fantasie, doch entpuppt sie sich auch als Metapher für die Verbrechen des Nationalsozialismus.

Elle

Thriller, One, Samstag 22 Uhr

So kurz der französische Titel - das weibliche Personalpronomen sie -, so tiefgreifend die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Regisseur Paul Verhoeven meldete sich damit zurück in der A-Liga der Festivals, nachdem es einige Jahre ruhig um ihn geworden war. Michèle (Isabelle Huppert) wird in ihrem Haus vergewaltigt. Sie verschweigt das Geschehen, wirkt hart und regungslos. Dabei zuzusehen, wie der Übergriff sie kalt lässt, ist unerträglich. Als der Täter beginnt, ihr SMS zu schreiben und sie zu stalken, tut Michèle das, was am wenigsten zu erwarten ist: Sie nähert sich ihm an. Ein Überfall überschattet auch das Leben von Sonia in dem italienischen Film Die Stunde des Verbrechens, ein Psychothriller, der seine Hauptdarstellerin wie in Elle mit einem Trauma und dessen Überwindung konfrontiert (Samstag, Servus TV, 22.35 Uhr).

Die fantastische Welt von Oz

Fantasy, Super RTL, Samstag, 20.15 Uhr

...ist die Vorgeschichte zu Der Zauberer von Oz. Eine Hommage an den Filmklassiker aus dem Jahr 1939 ist das Fantasyspektakel von Sam Raimi deshalb, weil er wie damals Victor Fleming den Wandel zum Farbfilm aufgreift und eine anfänglich in Grautönen verkleidete Alltagstristesse in knallbunte Surrealität tunkt. Als ein Sturm den Kirmeskünstler Oscar (James Franco) in die Welt von Oz wirbelt, offenbart sich eine Farbenpracht, so kunstvoll, wie nur Märchen sein können. Doch in Oz muss Oscar beweisen, dass er mehr als billige Jahrmarkttricks draufhat. Denn die Einwohner glauben, der Himmel habe ihnen jenen Zauberer geschickt, den ihnen der verstorbene König von Oz als Erretter prophezeit hat. Begleitet von den Hexen Theodora (Mila Kunis) und Glinda (Michelle Williams) versucht Oscar, die von bösen Hexen besetzte Smaragdstadt zurückzuerobern.

8 Mile

Musikdrama, RTL II, Sonntag, 23.05 Uhr

Eminem - oder Marshall Bruce Mathers III - revolutionierte den Hip-Hop und zählt bis heute zu den erfolgreichsten Rappern und Einzelinterpreten der Musikgeschichte. In Songs wie "Lose Yourself" oder "8 Mile" verarbeitete er seine Lebensgeschichte und seinen Traum vom Erfolg in der Musik. Im Film von Curtis Hanson spielt Eminem Jimmy, der mit seiner alkoholkranken Mutter in einem Trailerpark in Detroit lebt, arm und ohne Perspektive, doch mit dem Traum, als Rapper das Musikgeschäft zu erobern. Als weißer Amerikaner hat er in der von Farbigen dominierten Szene jedoch kaum Chancen. Es ist eine Geschichte, die nah an der Biografie des Hauptdarstellers zu den Wurzeln des Hip-Hops führt, und ein grandioses Finale mit Musik darbietet, das auch Zuschauer einnimmt, die mit Rap sonst wenig anfangen können.

© SZ vom 01.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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