Corona-Berichte:DW ehrt bedrohte Journalisten

17 Journalisten aus 14 Ländern erhalten den "Freedom of Speech Award" der Deutschen Welle (DW). Die Ehrung sei stellvertretend für alle mutigen Kollegen weltweit, die aufgrund ihrer Berichterstattung über die Corona-Krise verschwunden seien, verhaftet oder bedroht worden seien, teilte der deutsche Auslandssender am Sonntag in Bonn mit. DW-Intendant Peter Limbourg verband die Ehrung mit der Forderung nach Freilassung der betroffenen Journalisten.

Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte und ehemalige Präsidentin Chiles, Michelle Bachelet, sagte als Laudatorin in einer Videobotschaft: "Jetzt brauchen wir mehr denn je einen freien Informationsfluss und Zugang der Menschen zu diesen Informationen." Regierungen brauchten Informationen, um präzise Entscheidungen treffen zu können, die den Realitäten vor Ort entsprächen.

Bachelet fügte hinzu: "In einem solchen Kontext ist es schockierend, dass Journalisten wegen ihrer Berichterstattung über die Pandemie angegriffen, bedroht, verhaftet, wegen falscher Verbrechen angeklagt werden und sogar verschwinden. Das sind Angriffe auf die Medienfreiheit und Angriffe auf das Recht der Öffentlichkeit, informiert zu werden."

Seit 2015 verleiht die DW den "Freedom of Speech Award" an eine Person oder Initiative, die sich in herausragender Weise in den Medien für Menschenrechte und Meinungsfreiheit engagiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehört auch der in Saudi-Arabien weiterhin inhaftierte Blogger Raif Badawi. Die Verleihung findet normalerweise im Rahmen des Global Media Forum in Bonn statt, das in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Die DW berichte deswegen in ihren TV-Kanälen, auf ihren Nachrichtenseiten und in den Sozialen Medien über den Preis.

© SZ vom 04.05.2020 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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