Burda-Übernahme:Neues Konzept für Restaurantführer Gault&Millau

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Von Franz Kotteder

Neustart für die deutsche Ausgabe des Restaurantführers Gault&Millau: Der neben dem Michelin international bedeutendste Gourmetführer wird in Deutschland künftig von der Burda-Unternehmensgruppe mit einem neuen Konzept herausgegeben. Zwar wird es auch weiterhin jährlich jeweils ein Buch mit Restaurantbewertungen und einen Weinguide geben, die digitale Version wird allerdings wesentlich ausgebaut, verbraucherfreundlicher und aktueller gestaltet. Hans Fink, Geschäftsführer von Burda Studios, sagt: "Wir wollen mehr produzieren, auch online." Erste Tests seien bereits auf Instagram gelaufen und auf der Burda-eigenen Plattform Your Taste Guide. Dort und der Plattform Bon Gusto, die ebenfalls zu Burda gehört, sollen verstärkt Inhalte der 1969 in Frankreich gegründeten Gourmet-Marke verbreitet werden. Auch prüfe man gerade, ob ein eigener Zeitschriftenableger in Frage komme.

Im vergangenen Herbst erst hatte der Münchner ZS Verlag bekanntgegeben, dass er die deutsche Lizenzausgabe des Gault&Millau nach drei Jahren nicht mehr herausgeben werde. "Zum geplanten digitalen Umbau der Marke Gault&Millau fehlte uns jedoch in den drei Jahren die erwartete Unterstützung von internationaler Seite", so Verleger Jürgen Brandt. Danach hatten die Chefredakteurin des Weinguides, Britta Wiegelmann, und später auch die Chefin des Restaurantführers, Patricia Bröhm, ihre Ämter niedergelegt.

Den Restaurantführer soll künftig Christoph Wirtz als Cheftester leiten, er war bisher als Restauranttester unter anderem für den Stern, Welt am Sonntag und für den Feinschmecker tätig. Den Weinguide verantwortet künftig Ursula Haslauer, sie war bisher Herausgeberin des Weinmagazins Falstaff. Ihr wird an der Spitze eines Expertenbeirats der Münchner Wein- und Food-Experte Otto Geisel zur Seite stehen. Ob beide Guides in diesem Jahr wie gehabt ihre Testergebnisse im Oktober bekanntgeben werden, ist coronabedingt noch nicht sicher. Hans Fink: "Wir haben es vor, aber je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, kann es auch sein, dass wir zum Jahresende hin verschieben müssen. Die Tester in Österreich sind allerdings bereits wieder an der Arbeit."

© SZ vom 16.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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