Was ein Mann wissen muss (8):Der Mann und die Frau

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Ein heikles Thema: Wie verhält sich der Mann gegenüber der Frau. Hier erfahren Sie wichtige Grundregeln - wie spendiere ich einer Frau einen Drink, wie hindere ich sie am Schnarchen und, ja, wie höre ich ihr zu?

IN LAS VEGAS HEIRATEN

Je nachdem wie Elvis drauf ist: Für 200 bis 500 Dollar wird er Ihr Trauzeuge. (Foto: Foto: AP)

Nicht wenigen Männern gilt es Ausweis großer Lässigkeit oder auch großer Romantik, wenn sie in Las Vegas geheiratet haben. Allerdings stehen nicht alle dort geschlossenen Ehen unter einem guten Stern. Der deutsche Schlagerproduzent Dieter Bohlen hat in Las Vegas Verona Feldbusch geheiratet, was beide vier Wochen später arg bereuten. Die in Vegas geschlossene Ehe zwischen der Popsängerin Britney Spears und Jason Alexander hielt lediglich 55 Stunden. Aber es gibt auch andere Beispiele. Elvis Presley, der King, hat Priscilla Beaulieu in der Stadt geheiratet, und die Ehe hielt immerhin sechs Jahre (nachdem die beiden zuvor schon acht Jahre zusammengelebt hatten).

Nicht allein Wenn Sie nun also planen, den Bund der Ehe in Las Vegas einzugehen, so sollten Sie wissen, dass noch einige andere Paare den gleichen Plan verfolgen. In der Stadt werden jährlich bis zu 125.000 Ehen geschlossen. 1995 wurde erstmals die Grenze von 100.000 Eheschließungen durchbrochen, 2004 war mit 128.250 Hochzeiten das Jahr mit den bisher meisten.

Nur für Mann und Frau Im Marriage Bureau ist eine Heiratslizenz zu erwerben. Diese wird nur an eine Frau und einen Mann ausgestellt, die nicht näher als im zweiten Grad miteinander verwandt sind. Damit ist in den gesetzlichen Bestimmungen Nevadas zwischen den Zeilen auch ausgedrückt, dass die Schließung einer Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern in Las Vegas nicht legal ist. Um die Heiratslizenz zu bekommen, benötigen sowohl die zu trauende Frau als auch der zu trauende Mann, die beide persönlich zu erscheinen haben, einen Ausweis. Dies kann der Pass sein; bei amerikanischen Bürgern genügt der Führerschein.

Ein Schwur und 55 Dollar Es wird gebeten, den Ausweis bereit zu halten. An einem Schalter müssen Braut und Bräutigam Formulare ausfüllen. Und zwar jeweils ein eigenes Formular. Darin wird nach Vorund Zunamen gefragt, Wohnort, Geburtsdatum, Geburtsstaat, Sozialversicherungsnummer (für US-Bürger), nach - nicht ganz unwichtig - Familienstand, nach der Zahl der bisher eingegangenen Ehen (die, um eine Heiratslizenz zu bekommen, allerdings ausnahmslos alle wieder geschieden worden sein müssen), das Datum der letzten Scheidung oder der Eheannullierung durch ein Gericht (eine Scheidungsurkunde muss nicht vorgelegt werden), das Datum der Verwitwung, Ort der Scheidung/Annullierung/Verwitwung, Mädchenname der Mutter, Geburtsstaat der Mutter, Name des Vaters, Geburtsstaat des Vaters und nach der eigenen genauen Postanschrift. Sie schwören, dass alle Angaben korrekt sind. Nach der Trauung können keine Änderungen mehr gemacht werden. Die Gebühr für die Lizenz beträgt 55 US-Dollar und muss bar bezahlt werden. Für 7 US-Dollar mehr ist eine beglaubigte Kopie zu bekommen. Diese kann auch im Nachhinein postalisch angefordert werden; dann müssen Sie bis zu zehn Tage auf die Kopie warten.

Man wird Sie finden In den Bestimmungen zur Erwerbung einer Heiratserlaubnis heißt es nun weiter: "Nachdem Sie für die staatliche Heiratserlaubnis gezahlt haben, müssen Sie getraut werden." Dies kann innerhalb eines Jahres geschehen, dann läuft die Heiratslizenz ab. In vielen Fällen wird die Trauung noch am selben Tag vorgenommen, das gehört zum Ritual des Heiratens in Las Vegas im Grunde dazu. Die Trauung kann nur von einem vom Bundesstaat Nevada offiziell dazu Bevollmächtigten vorgenommen werden. Das Personal im Marriage Bureau ist nicht befugt, Vorschläge zu machen, wer die Trauung wo vornehmen kann. Doch es ist dort der wertvolle Hinweis zu erhalten: "Sie brauchen niemanden zu suchen. Man wird Sie finden."

Die nüchterne Variante Die eigentliche Hochzeit kann nun auf viele verschiedene Arten bewältigt werden. Unromantisch, aber einfach ist die etwa 30-minütige Zivilzeremonie, welche täglich zwischen 8 und 22 Uhr vom Las Vegas Marriage Commissioner (entspricht einem Standesbeamten) gehalten wird, zum Beispiel im Büro des Commissioners, das sich in 309 South Third Street, südlich des Marriage Bureaus, findet. Die Trauung kostet etwa 50 US-Dollar, und am Ende stellt der Commissioner das Marriage Certificate, den Trauschein, aus.

Die Vegas-Variante Für den Trauungsakt stehen in Las Vegas jedoch auch Hunderte von Hochzeitskapellen zur Verfügung. Zivile und religiöse Trauungen haben die gleiche Rechtskraft. Die traditionelle Las-Vegas-Hochzeit kann in der Viva Las Vegas Wedding Chapel, 1205 Las Vegas Boulevard South, ab acht Uhr morgens zelebriert werden. Traditionell im Las-Vegas-Stil bedeutet, dass ein Elvis-Presley-Imitator während der Zeremonie drei Songs von Elvis singt. Die Kapelle ist per Bus auf der Citizens Area Transit (CAT)-Route 301 erreichbar. Die Kosten betragen 150 US-Dollar und mehr. Die Heiratslizenz ist bei der Anmeldung in der Kapelle vorzulegen; die Trauung erfolgt sofort, wobei mit einer kleinen Brautpaarschlange zu rechnen ist.

Zeuge Elvis Im Durchschnitt beträgt der Preis für eine Trauung 200 bis 500 US-Dollar. Die Nutzung der Kapelle, die Trauungszeremonie, Blumen, Musik und Fotos sind im Preis enthalten. Extras können zusätzlich gebucht werden, so zum Beispiel der exklusive Transport vom und zurück zu Ihrem Hotel in einer extra langen Limousine oder ein Elvis-Presley-Doppelgänger als Trauzeuge. Der Trauzeuge kann mitgebracht werden, oder er wird von den Kapellen gestellt.

Anerkennung anderswo Man erhält am Ende einer Trauung in Las Vegas eine amerikanische Heiratsurkunde, die dem in Deutschland notwendigen Trauschein nicht identisch ist. Zur Anerkennung der Ehe in Deutschland und Österreich sind laut Haager Übereinkommen drei Urkunden notwendig. Erstens eine beglaubigte Kopie der Heiratslizenz. Zweitens eine beglaubigte Kopie des registrierten Trauscheins. Diese ist im Clark County Recorders Office im Clark County Government Center, 500 S. Grand Central Parkway, zweiter Stock, zu beantragen. Die Adresse steht auch auf der Rückseite der Heiratsurkunde. Die beglaubigte Kopie des registrierten Trauscheins kostet 10 US-Dollar und wird nach einer Bearbeitungszeit von bis zu acht Wochen per Post zugestellt. Drittens eine Apostille, die die Echtheit der Heiratsurkunde bestätigt. Diese kostet 20 US-Dollar und kann nur vom Nevada Secretary of State in Carson City ausgestellt werden. Das Clark County Recorders Office leitet den Antrag weiter.

Ewig glücklich Die Ehe gilt in Deutschland und Österreich als rechtskräftig geschlossen, wenn diese Dokumente dem Standesamt vorgelegt werden, wo die Ehe rückwirkend mit Datum der Eheschließung in Las Vegas eingetragen wird. Einige Paare sind allerdings schon wieder geschieden, bevor sie all die Formalitäten zur Anerkennung erledigen konnten, und in manchen Fällen ist das wohl auch besser so. Für Sie gilt natürlich: Möge Ihre Ehe ewig eine glückliche sein.

Lesen Sie weiter, wie man einer Frau zuhört

EINER FRAU ZUHÖREN

Zuhören heißt nicht nur ein akustisches Signal zu empfangen. (Foto: Foto: iStockphotos)

Dass Männer Frauen nicht zuhören können, ist ein Klischee, das auch in der einschlägigen Ratgeberliteratur gern verbreitet wird. Natürlich können Männer Frauen zuhören. Es ist halt nicht ganz so einfach. Wenn Sie es aber wollen, dann wird es Ihnen mittels einiger Tricks, oder besser: Erkenntnisse prima gelingen.

Zuhören und wirklich zuhören Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen, erstens, einer Frau - in der Regel dann Ihrer Frau - wirklich zuzuhören, und zweitens, einer Frau zuzuhören, die Sie gerade kennen gelernt haben, zum Beispiel in einer Bar. In letzterem Fall ist das Wichtigste, dass Sie sich sofort den Namen einprägen. Vergessen Sie ihn unter keinen Umständen und sagen Sie ihn im Gespräch immer wieder. Das mögen Sie affig finden, aber es wird Sie ungemein sympathisch erscheinen lassen. Oft werden Namen in Bars nämlich sofort wieder vergessen. Wenn Sie den Namen wissen und oft wiederholen zeigen Sie damit, dass Sie schon einmal zugehört haben, als es wichtig war, und das kommt sehr gut an. Das wirkliche Zuhören ist natürlich etwas vollkommen anderes.

Hoch und musikalisch Wasser auf die Mühlen der Verfechter der Meinung, Männer seien nicht in der Lage, einer Frau zuzuhören, ist eine Studie der Universität Sheffield von 2005. Die Forscher hatten zwölf Männern weibliche und männliche Stimmen vorgespielt und dabei die Hirnaktivitäten der Probanden gemessen. Die Messungen ergaben, dass Frauenund Männerstimmen unterschiedliche Regionen im Gehirn eines Mannes ansprechen. Das liege daran, dass Frauenstimmen höher und musikalischer seien - und daher schwerer zu entziffern. Daraus folge: Das Gehirn ermüdet schneller, der Mann hört der Frau nicht mehr richtig zu.

Sie bieten Lösungen Ganz abgesehen davon, ob die Ergebnisse der Studie ernst zu nehmen sind: Sie gehen am Kern der Sache vorbei. Zuhören heißt ja nicht, ein akustisches Signal zu empfangen, sondern, etwas tatsächlich zu verstehen und sich dazu zu verhalten. Die vermeintliche Unfähigkeit des Zuhörens liegt in der Regel in einigen Missverständnissen begründet. Wenn Ihre Frau zum Beispiel abends nach Hause kommt und Ihnen von einigen Problemen bei der Arbeit erzählt, dann hören Sie vermutlich eine Weile zu, und weil Sie ihr wirklich helfen wollen, packen Sie nach einer Weile ein paar Lösungsvorschläge aus; Sie entwerfen einen Plan, wie die Probleme zu lösen sind. Und das ist genau falsch.

Sie will keine Lösungen Männer und Frauen kommunizieren grundlegend verschieden. Männer suchen in Problemgesprächen fast immer eine Lösung, doch Frauen wollen in dieser Situation keine Lösung. Das ist für Männer kaum zu verstehen, es erscheint ihnen paradox - aber es ist so, und man muss lernen, damit umzugehen, wenn die Gespräche irgendeinen Nutzen haben sollen. Schnell konstruierte Lösungen, egal wie gut sie sind, vermitteln Frauen das Gefühl, dass ihr Problem nicht ernst genommen wird.

Unbedingte Solidarität Es geht Frauen in solchen Situationen meist darum, sich den Ärger von der Seele zu reden. Als Mann sollte man in dieser Situation Mitgefühl ausdrücken. Und seien Sie erst einmal zu 100 Prozent solidarisch, auch wenn Sie den Standpunkt eines Dritten, über den sich Ihre Frau beschwert, ebenso verstehen können. Also: keine Lösung, kein Widerspruch, sondern Unterstützung und Mitgefühl.

Aktives Zuhören Tatsächlich ist das Zuhören ein Thema, das die Wissenschaft schon lange beschäftigt, und die Studie aus Sheffield ist dabei eher ein Tropfen im Ozean, also: unbedeutend. Der amerikanische Psychologe Carl Rogers (1902-1987) hat das Konzept des Aktiven Zuhörens entwickelt und dafür einige Regelen aufgestellt. Demnach braucht es zunächst eine offene Grundhaltung, ein authentisches Auftreten und die Akzeptanz und bedingungslose positive Beachtung der anderen Person. Das Zuhören trägt zu mindestens 50 Prozent zum erfolgreichen Verlauf eines Gesprächs bei (weshalb Gespräche mit der Gruppe der so genannten Schnacker, Schwätzer und Laberköpfe nie funktionieren, weil diese über sich erzählen, aber niemals zuhören). Rogers hat zudem ein paar konkrete Regeln für das gute Zuhören aufgestellt. Die wichtigsten sind:

1. Drücken Sie Ihre Konzentration durch Ihre Körperhaltung aus.

2. Dass Sie zuhören heißt nicht, dass Sie gleicher Meinung sind. Sie können dennoch ihre Meinung erst einmal zurückhalten. Hören Sie zunächst zu und unterbrechen Sie nicht.

3. Wenn Sie etwas nicht verstehen: Fragen Sie nach.

4. Sagen Sie hin und wieder etwas Bestätigendes ("Ja", "Verstehe", "Natürlich", etc). Wenn Sie durchgehend schweigen, denkt Ihr Gegenüber (Ihre Frau), Sie hören nicht mehr zu.

5. Bleiben Sie ruhig, wenn Pausen entstehen. Diese sind oft ein Zeichen für Angst, Ratlosigkeit oder dafür, dass der Gedanke noch nicht klar im Kopf ist - aber noch kommt.

6. Halten Sie immer wieder Blickkontakt.

7. Werden Vorwürfe an Sie gerichtet: Bleiben Sie ruhig. Warten Sie. Hören Sie weiterhin zu.

8. Versetzen Sie sich in die Lage der Person, die zu Ihnen spricht.

Das alles ist reichlich viel verlangt. Obwohl jeder einzelne Ratschlag stimmig und sinnvoll erscheint, kann sie wohl nur eine Art Buddha alle zugleich befolgen. Am wichtigsten bleibt die Erkenntnis, dass Sie und Ihre oder eine Frau mit unterschiedlichen Erwartungen und Zielen ins Gespräch gehen. Wenn Sie das wissen, können Sie angemessen reagieren, und je mehr Sie in sich ruhen, desto mehr können Sie agieren wie ein Buddha. Ein Mann hat viele Gesichter. Sie müssen ja nicht immer so ruhig und verständnisvoll sein, aber wenn Sie einer Frau wirklich zuhören wollen: Dann sollten Sie genau so sein.

Lesen Sie weiter, wie man eine Frau am Schnarchen hindert

EINE FRAU AM SCHNARCHEN HINDERN Schnarchen entsteht durch das Flattern des Gaumensegels im Sog der Atemluft. Im Schlaf verliert der Körper seine Spannung. Gaumen, Zunge und Zäpfchen beginnen zu vibrieren und geräuschvoll in den Atemwegen herumzuturnen, die sie zeitweise sogar verstopfen können. Im Alter schnarchen zirka 60 Prozent aller Männer. Da ist soweit bekannt. Viel weniger bekannt ist, dass auch über ein Drittel aller Frauen schnarcht. Manche schnurren dabei so leise wie ein Kühlschrank, manche erreichen Dezibelwerte wie ein vorüberfahrender Lastkraftwagen. Dagegen sollte etwas getan werden.

Nie auf dem Rücken liegen lassen Die meisten Schnarcher erreichen ihre größte Lautstärke auf dem Rücken liegend. Achten Sie also darauf, dass Ihre Frau, Freundin oder Begleitung diese Lage möglichst nicht zu lange beibehält. Einer der ältesten Tricks ist so effektiv wie ungewöhnlich: Wenn Sie eine gewisse Begabung für Handarbeiten haben, können Sie Ihrer Frau einen Tennisball in das Rückenteil ihres Nachthemds einnähen. In Rückenlage zu schlafen wird dadurch eher ungemütlich, und so wird sich Ihre Frau im Schlaf automatisch immer wieder auf die Seite drehen. Die Gefahr ist allerdings groß, dass sie das Nachthemd eher nicht zu ihrer Lieblingsgarderobe machen wird. Besser ist es - schläft sie mal wieder in Rückenlage - das Bett kurz zu verlassen und sie sanft, aber bestimmt so hochzuschieben, dass sie eine Sitzposition einnimmt. Wacht sie dabei auf, können Sie flüsternd, je nach Typ, von der Schönheit eines Hollandrades, eines VW-Busses oder eines Porsches 911, 3.2 Liter, G-Modell, Baujahr 1988 oder von den geplanten Einkäufen des 1. FC Köln erzählen. Das wird sie schnell wieder entschlummern lassen.

Mit größter Sicherheit führt aber folgender - allerdings etwas unfaire - Trick zu einer Änderung ihrer Liegeposition: Gehen Sie am Abend mit ihren Freunden in eine Kneipe oder genehmigen Sie sich zu Hause kurz vor dem Zubettgehen noch einen ordentlichen Schluck. Ein winziger Hauch ihrer frischen Fahne wird sofort dazu führen, dass sich Ihre Frau auf die Seite dreht.

Den Lebenswandel ändern Was ohne Zweifel gegen das Schnarchen hilft, ist eine Gewichtsverminderung sowie ein Alkohol- und Nikotinverzicht. Aber wie um Himmels Willen sollen Sie das Ihrer Frau klar machen? Gut, das gemeinsame Vorhaben, mit dem Rauchen aufzuhören oder weniger zu trinken, könnte von der Partnerin durchaus noch als vernünftig und klug eingestuft werden - aber durch den Vorschlag einer gemeinsamen Diät hat sich noch kein Mann seine Frau zum Freund gemacht. Es gilt also, einiges Geschick aufzubringen. Sie können versuchen, einen Freund in die Idee einzuweihen, der beim Abendessen - zu dem er ohne Begleitung erscheint - ganz nebenbei erwähnt, über das Phänomen in einer Zeitschrift gelesen zu haben.

Besuch beim Arzt Der Arzt wird einen Besuch im Schlaflabor empfehlen, wo festgestellt werden soll, welche Behandlungsmaßnahme Erfolg versprechen könnte. Er kann einen Schnarchapparat vorschlagen, wie die Kiefer-Protrusionsschiene, die den Unterkiefer in einer festen Lage halten soll, oder eine Überdruckmaske. Im ganz schwierigen Fällen hilft oft nur ein operativer Eingriff. Dabei können Gaumen und Rachenschleimhaut gestrafft oder das Zäpfchen gekürzt beziehungsweise ganz entfernt werden. Das hilft in den meisten Fällen.

Zu wenige Frauen suchen ernsthaft nach einer Lösung für ihr Schnarchproblem. Aber ihr sanft klarzumachen, dass sie sich auch um ihr eigenes Wohlbefinden bringt, wird helfen. Ein durch Schnarchen gestörter Schlaf führt fast immer zu Müdigkeit am Tag und zu Konzentrationsschwierigkeiten. Und da Frauen für vernünftige Vorschläge dankbar sind, verschonen Sie sie lieber mit den unsinnigen Ratschlägen mancher Spezialisten: So wird von einigen das regelmäßige Musizieren mit einem Digeridoo empfohlen; andere legen einen Umzug in den Weltraum nahe - Astronauten schnarchen nicht, weil die Schwerelosigkeit das Flattern des Bindegewebes verhindert.

Schnarchen kann gefährlich sein Die Alfelder Schlafapnoe Gesellschaft, Herausgeber der Zeitschrift "Siebenschläfer" und Betreiber des Schnarch-Museums Alfeld, hat die kuriosesten Geräte und Hilfsmittel gesammelt, mit denen Schnarchern geholfen werden soll. Das klingt lustig, hat aber einen ernsten Hintergrund. Es kann beim Schnarchen zu Atemaussetzern kommen, die bis zu dreißig Sekunden dauern können; diese gefährden den gesunden Schlaf und führen zu Albträumen und Muskelkater. Durch den kurzfristigen Sauerstoffmangel und die Unterversorgung des Gehirns kann die Schlafapnoe (Apnoe = Nicht-Atmung, Atemstillstand) das Leben im Schlaf gefährden. Wenn Ihre Frau solche Atemaussetzer hat, sollte sie wirklich mal beim Arzt vorbeischauen.

Lesen Sie weiter, wie Sie sich richtig im Bordell verhalten

SICH IN EINEM BORDELL VERHALTEN

Früher war für manchen jungen Mann der Besuch im Bordell Teil des Erwachsenwerdens, eine Art Initiationsritus also. Mancherorts war es üblich, dass der Mann seinen ersten Beischlaf im Bordell erlebte. Das mag aus heutiger Sicht reichlich unromantisch klingen, das muss es aber nicht zwangsläufig sein. Der Schriftsteller Gabriel García Márquez zum Beispiel beschreibt in seiner Autobiografie "Leben, um davon zu erzählen" sein erstes Mal in blumigsten Worten, schöner als im Bordell hätte es kaum sein können. Allerdings hat García Márquez seinem Buch einen Satz vorangestellt: "Nicht was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen." Es kann also auch alles ganz anders gewesen sein, damals im Bordell.

Heutzutage gehen immer noch erstaunlich viele Männer ins Bordell. Das B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut Hamburg hat im Auftrag der Zeitschrift "Brigitte" Daten über den deutschen Mann erhoben. Dabei ergab sich, dass 88 Prozent aller Männer in ihrem Leben mindestens einmal bei einer Prostituierten waren. Vielleicht noch erstaunlicher ist eine zweite Zahl: 47 Prozent der deutschen Männer gehen der Studie zufolge einmal im Monat ins Bordell. Die Gewerkschaft ver.di geht davon aus, dass täglich 1,2 Millionen Männer die Dienstleistungen von Prostituierten in Anspruch nehmen. Darüber soll an dieser Stelle nicht geurteilt werden, das muss jeder Mann mit sich selbst ausmachen (Es sei denn, es handelt sich um Zwangs- oder Minderjährigenprostitution, die kann man nicht mit sich selbst ausmachen, sondern muss sie anzeigen). Zu sagen ist, dass der Bordellbesuch gewissen Regeln unterliegt. Die holländische Freiergruppe "Stichting Man en Prostitutie" hat zehn Regeln zusammengestellt, die für einen angenehmen Besuch bei einer Prostituierten sorgen sollen. Auch die Prostituiertenberatungsstelle Hydra und die Organisation Freier-Sein empfehlen, diese zu befolgen.

Regel 1: Geboten sind Höflichkeit, Respekt und ein sauberes Auftreten. Prostituierte haben die Freiheit, Kunden abzulehnen und nehmen sich diese auch, wenn sie das Gefühl haben, nicht gut behandelt zu werden. Wie Hotelpagen, Kellner und Bankangestellte sind auch Prostituierte nach den Regeln des menschlichen Umgangs miteinander zu behandeln. Auch in einem Restaurant kann einem der Tisch verwehrt bleiben, wenn man bereits vor der Tür zu pöbeln beginnt.

Regel zwei: Betrunkene Kunden sind zwar hemmungsloser, aber auch unberechenbarer. Zudem gefährdet übermäßiger Alkoholgenuss vor dem Bordellbesuch die Erigierfähigkeit, welche für viele beanspruchbare Dienstleistungen notwendig ist. Ist diese Fähigkeit nicht vorhanden, muss die Prostituierte trotzdem bezahlt werden.

Regel drei: Es handelt sich bei einem mündlichen Vertrag zwischen einer Prostituierten und einem Freier um einen Kaufvertrag: Eine zu erbringende Dienstleistung wird mit Geld bezahlt. Es handelt sich somit um eine Geschäftsbeziehung. Daher sind klare Verhandlungen zu führen, und anschließend gilt es, sich an die Verabredungen und die Preisabsprachen zu halten. Nicht vereinbarte Dienstleistungen sind nicht einforderbar. Ist etwa im Vertragsgespräch lediglich Verkehr abgesprochen, bedeutet dies zum Beispiel, dass dieser auch stattzufinden hat (solange kein Verstoß gegen andere Regeln vorliegt), während Zungenküsse nicht zur Vertragserfüllung gehören. Weder Mehrleistungen noch ein Preisnachlass sind zu erwarten, selbst wenn man selbst eine gute Leistung erbracht zu haben meint, denn diese wurde von der Frau nie verlangt.

Regel vier: Die Prostituierte, die eine Dienstleistung erweist, ist auch dann der vorher getroffenen Vereinbarung gemäß zu bezahlen, wenn sich beim Kunden keine Lustbefriedigung einstellt, denn die Leistung wurde trotzdem erbracht. Sexuelle Dienstleistungen beinhalten keine Orgasmusgarantie. Verweigert man die Zahlung, ist ein rechtliches Nachspiel zu erwarten.

Regel fünf: Es sind von vornherein nur Leistungen zu erwarten, die ohnehin zum Leistungsspektrum der Frau gehören. Zungenküsse werden meist nicht angeboten, woran sich ablesen lässt, dass die Branche der sexuellen Dienstleistungen Grenzen hat, innerhalb derer sich der Kunde zu bewegen hat.

Regel sechs: Da Prostitution die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt und keine Erweisung von Liebe bezeichnet, ist eine sexuelle Handlung nicht mit Liebe zu verwechseln. Gefühle sind nicht einforderbar.

Regel sieben: Der Körper ist das Kapital der Prostituierten. Sie wird ihn nicht aufs Spiel setzen. Als Kunde hat man somit zwar die Wahl, die Farbe, die Gestalt, die Struktur und den Geschmack oder Duft eines zu benutzenden Kondoms zu wählen, eine Wahl bezüglich Benutzung oder Nichtbenutzung ist jedoch nicht möglich. Die Forderung nach Verkehr ohne Kondom wird in der Regel nicht berücksichtigt. Wird sie es doch, handelt es sich möglicherweise um ein zwielichtiges Geschäft, das man als Kunde auch aus Rücksicht auf den eigenen Körper nicht eingehen sollte. Bei Verkehr ohne Kondom sind Krankheiten (sexuell übertragbare Infektionen, kurz STI, oder Geschlechtskrankheiten) übertragbar. Durch Bakterien verursachte Infektionen sind heilbar. Nicht heilbar sind jedoch Viruserkrankungen.

Regel acht: Schlechtes Benehmen nach Vertragsabschluss oder gar Gewaltandrohung oder -anwendung sind für eine Prostituierte Gründe, die Dienstleistung abzubrechen und den Freier vor die Tür zu setzen. Auch in diesem Fall ist selbstverständlich mit einer Zahlungsforderung zu rechnen, denn der Freier hat dann den Vertrag gebrochen, nicht die Prostituierte. Es ist zudem damit zu rechnen, dass der Frau in kleineren Wohnungsbordellen andere Frauen unverzüglich zu Hilfe kommen, in größeren Etablissements auch ein Sicherheitsdienst. Bemerkt man als Freier Gewalt- oder Zwangshandlungen durch andere Freier, durch Bordellbetreiber oder -angestellte, ist es empfehlenswert, nicht den Helden zu spielen, sondern sich an eine Beratungsstelle zu wenden.

Regel neun: Es gilt, sich zu entspannen, wenn es nicht klappt, sprich: die Erektion sich nicht einstellt. Leistungsdruck ist der Sache nicht dienlich.

Regel zehn: Die Bordellanwohner interessieren sich nicht zwangsläufig für Ihre sexuellen Leistungen, worauf sowohl während als auch nach erfolgtem Bordellbesuch zu achten ist. Anwohner schlafen nachts meist.

Lesen Sie weiter, wie man einer Frau einen Drink spendiert

DER FRAU EINEN DRINK SPENDIEREN

Fast alles, was zu diesem Thema in Schriftform verbreitet wird, ist Käse. In der Regel wird empfohlen, den Barmann einzuschalten. Manche Barmänner finden das sogar gut. Prinzipiell aber gilt: Schalten Sie nicht den Barmann ein. Es sei denn, Sie befinden sich in einer sehr förmlichen Bar und sowohl Sie als auch die Dame sind über 60 Jahre alt und eher konservativ. Dann geht es ausnahmsweise. Ansonsten gilt: Verstecken Sie sich nicht hinter dem Barmann, sondern tun Sie selbst etwas.

Nichts lernen Den Drink spendieren Sie ja nur, weil Sie ins Gespräch kommen wollen. Das heißt: Sie müssen nicht unbedingt einen Drink ausgeben, denn man kann auch einfach so ins Gespräch kommen. Aber natürlich kann es durchaus eine feine Geste sein, ein Getränk auszugeben. Recht erfolgreich sind erstaunlich viele Bücher, in denen empfohlen wird, wie man eine Frau anspricht. Und was steht drin? Immer das Gleiche. Vermeintlich originelle Sprüche für den ersten Kontakt, die man sich merken soll. Vergessen Sie all diese Bücher, man spricht Frauen nicht mit auswendig gelernten Formulierungen an. Es gibt nur eine wichtige Regel: Sie müssen sich trauen. Und wenn Sie sich nicht trauen, dann lassen Sie es halt. Davon geht die Welt nicht unter. Erfahrungsgemäß gibt es allerdings immer ein besseres Gefühl, es versucht zu haben, selbst wenn die Frau keine Lust auf eine Unterhaltung hat.

Anzeichen von Interesse So platt es klingt: Bleiben Sie sich selbst treu. Verstellen Sie sich nicht. Frauen nehmen ihre Umgebung ebenso aufmerksam wahr wie Sie, was bedeutet: Sie wurden längst bemerkt. Schauen Sie, ob es irgendwelche Anzeichen von Interesse gibt. Ein schweifender Blick, der kurz bei Ihnen hängen bleibt, so etwas. Plustern Sie sich nicht auf, machen Sie sich nicht plötzlich wichtig, indem Sie den Vornamen des Barmanns durch den Laden rufen, Ihre Autoschlüssel auf der Theke platzieren oder Ihre dicke Uhr freilegen. Der Typ sind Sie nicht, oder? Wenn Sie der Typ sind: Viel Erfolg. Sie müssen es allein versuchen.

Menschen in Bars Wenn der Barmann Sie kennt, wird er Ihr Interesse bemerken. Ist er ein sehr guter Barmann, wird er vielleicht versuchen, unauffällig etwas einzufädeln, ohne dass Sie ihn darum gebeten haben. Aber das wäre ein Sonderfall. Gehen wir davon aus, dass Sie auf sich gestellt sind. Sie würden sich gern mit der Frau unterhalten, aber Sie wissen nicht, was Sie tun sollen. Es ist eine klassische Situation, für die es kein zu verallgemeinerndes Rezept gibt. Wenn die Frau allein da ist, sollten Sie bedenken: Fast niemand geht in eine Bar, weil er dort allein und in Ruhe ein paar Getränke trinken will. Menschen gehen in Bars, weil dort andere Menschen sind, mit denen sie sich unter Umständen gern unterhalten. Sie stoßen also tendenziell auf offene Ohren. Ist die Frau mit einer Freundin da - was meist der Fall ist -, wird es schwieriger.

Zu viel Theorie Sie ist allein, und Sie haben den Eindruck, es könnte Interesse an einem Gespräch bestehen: Sprechen Sie die Frau an. Was Sie sagen, ist eine Frage des Typs - Ihres Typs. Spielen Sie nicht den Clown oder James Bond, wenn Sie keiner von beiden sind. Irgendwas aus der Situation bietet sich an, Ihr erster Satz muss Sie nicht als Einstein ausweisen. Wenn die Bereitschaft zum Gespräch prinzipiell da ist, haben Sie einige Sätze Zeit, in denen sich die Frau ein Bild von Ihnen macht. Hat Sie kein Interesse, werden Sie das schnell spüren, ziehen Sie sich dann höflich zurück. Bemerken Sie jedoch, dass sich ein längeres und für beide angenehmes Gespräch ergeben könnte, kommt der Drink ins Spiel: Sie können anbieten, ein Getränk auszugeben, aber immer so, dass es einfach ist, die Einladung abzulehnen. Sie wollen nicht, dass jemand aus Mitleid mit ihnen trinkt oder weil er sich unter Druck gesetzt fühlt. Zudem sollte der Drink nicht zu teuer sein, weil es sonst wirken könnte, als erwarteten Sie eine Gegenleistung - eine, die über das Gespräch hinausgeht. Eine Flasche Champagner scheidet also aus. Grundsätzlich wird über dieses Thema viel zu viel theoretisiert. Sind Sie der Frau sympathisch und finden Sie die Frau ebenfalls noch sympathisch, nachdem Sie ein, zwei Sätze ausgetauscht haben, läuft es ohnehin von allein - und zwar in dem Sinne, dass Sie nicht ein Feuerwerk der Witzigkeit und Geisteskraft abbrennen müssen.

Nein, danke! Ist die Frau mit einer Freundin da, wird es prinzipiell schwieriger, weil die beiden sich vielleicht eher ohne einen Dritten unterhalten wollen. Aber das bemerken Sie schnell. Wiederum sollten Sie feststellen, ob ein grundsätzliches Interesse besteht, und dann sprechen Sie halt beide an. Das ist zunächst anstrengender, weil man sich auf zwei Personen konzentrieren muss, wird aber oft im Laufe des Abends witziger. Sie wissen es selbst, und dennoch sei es nochmals gesagt: Eine Ablehnung ist vollkommen harmlos. Stellen Sie sich einfach die umgekehrte Situation vor: Eine Frau spricht Sie in der Bar an, Sie aber wollen lieber ein wenig in Ruhe sitzen, oder die Frau ist nicht Ihr Typ oder was auch immer. Also sagen Sie etwas in der Art von: "Nein, danke." Und das war schon alles. Sie haben nicht den Eindruck, dass die andere Person sich lächerlich gemacht hätte, sondern fühlen sich unter Umständen sogar geschmeichelt. Nichts ist passiert, alle wahren ihr Gesicht.

Irgendetwas tun Der Grund dafür, dass all die Flirt-Ratgeber sich so gut verkaufen, liegt darin, dass viele Männer sich eine funktionierende Methode erhoffen, etwas wie eine Betriebsanleitung. Auf Schritt A folgt Schritt B und immer so weiter, bis es das Ergebnis gibt. Fast immer sind die Käufer klug genug zu wissen, dass es diese Methode nicht gibt; die leise Hoffnung motiviert zum Kauf. Dabei ist alles so simpel wie schwierig: Sie müssen irgendetwas tun; was Sie tun, ist dabei im Detail nicht so wichtig, solange Sie sich treu bleiben. Nur wenn Sie nichts tun, passiert nichts.

Eduard Augustin, Philipp von Keisenberg, Christian Zaschke: "Ein Mann, ein Buch". Süddeutsche Zeitung Edition 2007

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