Verletzungen bei Kindern:Gefährlich hoch zu Ross

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Reiten, Moped fahren und Snowboarden - nach Expertenmeinung die größten Freizeitrisiken für Kinder und Jugendliche.

Fabian Seyfried

Pferde und Mopeds sind deutlich gefährlichere Freizeitgenossen als das Fahrrad, so Forscher des Uniklinikums Dresden. Die Experten verglichen schulische und außerschulische Aktivität von Kindern und Jugendlichen auf ihre Unfallträchtigkeit.

Mit Mopedfahren und Snowboarden ist Reiten der gefährlichste Sport für Kinder. (Foto: Foto: sueddeutsche.de)

Ihre Ergebnisse stellten sie nun in der Fachzeitschrift Journal of Trauma: Injury, Infection and Critical Care (2007, 62: 996-1003) vor.

An Lieblingsbeschäftigungen stand das Rad fahren ganz oben auf der Liste - unabhängig vom Alter und Geschlecht der Kinder. Daher verglichen die Dresdner Forscher die Häufigkeit von Unfällen mit der beim Radeln - umgerechnet auf die Zeit, die tatsächlich mit den einzelnen Betätigungen verbracht wurde.

Das Moped gewann diesen Negativwettbewerb überlegen: 24-mal häufiger stürzten die Jugendlichen hier vom Sattel. Pferde erwiesen sich gegenüber dem Drahtesel, je nach Alter der Kinder, um das Fünf- bis Neunfache gefährlicher. Besonders bei jungen Kindern spielte auch das Snowboard eine riskante Rolle: Die Kleinen verletzten sich dabei mehr als viermal so häufig.

Die sechs- bis 17-jährigen Schüler aus Dresden zogen sich während der dreijährigen Untersuchung die meisten Schrammen in ihrer Freizeit zu. Knapp an zweiter Stelle stehen Verletzungen in der Schule mit 41 Prozent. Daheim und im Straßenverkehr kam es mit je acht Prozent vergleichsweise selten zu Unfällen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Eltern, die bei solchen Zahlen besorgt an den eigenen Nachwuchs denken, sind aber schon auf einem guten Weg. Denn die Befragung der mehr als 2000 Schüler ergab auch, dass eine gute Aufklärung der Kinder hilft, Unfälle zu vermeiden. Je weniger sie sich der Gefahren bewusst waren, umso häufiger landeten sie in der Klinik. Besorgte Warnungen der Eltern können also durchaus sinnvoll sein - auch wenn die Kinder es oftmals anders sehen.

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