Umfrage zur Gentechnik:Mehrheit gegen Forschung an embryonalen Stammzellen

In einer Infratest-Umfrage haben sich 56,3 Prozent der Teilnehmer dafür ausgesprochen, Stammzellen von Embryonen bei der Forschung auszuklammern.

Die Mehrheit der Deutschen lehnt einer Umfrage zufolge die Forschung an embryonalen Stammzellen ab.

Fünfzelliger Keim eines menschlichen Embryos. (Foto: Foto: AP)

Bei der Studie, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Bundesverbands Lebensrecht (BVL) durchgeführt hat, sprachen sich 56,3 Prozent der Befragten dafür aus, Stammzellen von Embryonen bei der Forschung auszuklammern.

Vor dem Hintergrund dieser Zahlen betonte die BVL-Vorsitzende Claudia Kaminski am Donnerstag in Berlin, in der Bevölkerung gebe es keine Mehrheit für eine Lockerung der restriktiven Regelungen.

Nach derzeitiger Gesetzeslage ist es in Deutschland verboten, Embryonen zu töten, um aus ihnen Stammzellen zu gewinnen. Embryonale Stammzellen aus dem Ausland dürfen nur importiert werden, wenn sie vor dem 1. Januar 2002 gewonnen wurden.

Im Bundestag wird in der kommenden Woche allerdings ein Gesetzentwurf der FDP behandelt, der eine Aufhebung dieses Stichtags vorsieht.

Zudem sollen sich deutsche Forscher nach dem Willen der Freidemokraten nicht mehr strafbar machen, wenn sie sich im Ausland an Stammzellen-Forschungen beteiligen, die in Deutschland untersagt sind.

Reinhard Loske, der in der Grünen-Fraktion die Arbeitsgruppe Biotechnologie leitet, bezeichnete die aktuelle Gesetzeslage hingegen als "gelungene Synthese aus ethischen Prinzipien und Forschungsinteressen".

Die durch die Umfrage belegten Vorbehalte in der Bevölkerung seien zudem nicht erstaunlich, weil sich bei der Forschung an embryonalen Stammzellen keine therapeutische Anwendung abzeichne.

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