Trickfilm:Nemos Freundin wird berühmt

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Seit Donnerstag läuft "Findet Dorie" im Kino. Über einen sehr vergesslichen, glücklichen Fisch.

Von Silke Stuck

Dorie ist ein kleiner Fisch, und dieser Fisch ist die Hauptperson im neuen Disneyfilm "Findet Dorie", eine Fortsetzung von dem berühmten Film "Findet Nemo". Dorie hat ein Leben im Hier und Jetzt, also ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. Das liegt vor allem daran, dass Dorie sich nichts länger als einen Flossenschlag lang merken kann. Dorie leidet unter einer Art Gedächtnisschwund: Eben noch was gesagt, zack, schon wieder vergessen, was man gesagt hat. Was noch mal?

Dorie führt also ein glückliches, vergessliches Leben im weiten Ozean, bis plötzlich ihre Vergesslichkeit nachlässt und sie anfängt sich zu erinnern. Das bringt sie ins Grübeln: Wenn es ein früher gibt, grübelt Dorie los, dann muss es ja auch so etwas wie ein ganz früher geben. Dann muss es etwas geben, das schon da war, bevor sie geboren wurde. Und es muss jemanden geben, der sie geboren hat. So fängt Dorie - dieser wunderschön blau schimmernde, zerstreute Paletten-Doktorfisch - an, über ihre Familie nachzudenken. Und sie macht sich auf die Suche.

Dorie war schon in "Findet Nemo" eine vergessliche Type, schwamm aber eher am Rand der Geschichte mit. "Findet Nemo" war vor 13 Jahren einer der erfolgreichsten Disneyfilme überhaupt. Der Dorie-Film hat den Nemo-Film in Amerika sofort überholt - dort gingen zum Start so viele Zuschauer in die Kinos wie nie zuvor in einen Zeichentrickfilm.

Aus der Nebenfigur Dorie wird also die Hauptfigur. Und die erlebt auf der Suche nach ihrem Zuhause viele lustige Geschichten. Sie findet neue Freunde wie den mürrischen Oktopoden Hank (siehe nebenan) oder trifft alte Gefährten, wie Destiny, die kurzsichtige Walhai-Dame. Mit ihr war Dorie früher befreundet, was ihr aber kurz entfallen war. Überhaupt haben alle Freunde von Dorie irgendeinen Makel oder eine Meise. Dorie ist mit ihrem Sieb-Gedächtnis nicht allein, und das ist es ja, worum es bei Freunden geht. Irgendwann merkt sie, dass Zuhause dort ist, wo das Herz ist - ein Spruch, der sich auf englisch noch schöner anhört: "Home is where the heart is." Selbst wenn das nicht das weite Meer ist, sondern ein meeresbiologisches Institut, egal.

© SZ vom 01.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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