Thema der Woche:Voll im Netz

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Seit Donnerstag läuft "Chaos im Netz" in den Kinos. Der neue Film schickt seine zwei Helden Ralph und Vanellope ins Internet - und zwar wortwörtlich. Wie sieht es da eigentlich aus?

Von Dirk von Gehlen

Kann man ins Internet eigentlich reingehen? Also sich nicht nur mit dem Netzwerk verbinden und im Internet surfen, sondern sich tatsächlich durchs Kabel zwängen? Das klappt nur, wenn man eine Computerspielfigur ist - wie Randale-Ralph und Vanellope im neuen Disneyfilm "Chaos im Netz". Der zeigt gut, was "im Internet sein" eigentlich bedeutet. Dafür braucht er: erstens Kabel, zweitens superschnelle Züge und drittens eine sehr kluge Frau.

Der Weg von der Offline- in die Online-Welt wird für Ralph und Vanellope zu einer wilden Achterbahnfahrt. Die beiden flitzen durch den wichtigsten Bestandteil des Internets: Kabel. Ohne Kabel gäbe es überhaupt kein Internet. Dünne Kabel liegen im Wohnzimmer und verbinden über den Router die eigene Wohnung mit dem Internet. Das wiederum besteht aus dicken Kabeln, die zum Beispiel unterm Bürgersteig verlaufen, und noch dickeren auf dem Meeresboden, um auch andere Kontinente zu erreichen. Sogar Smartphones hängen letztlich an Kabeln: Nach den Antennen, mit denen sie in Funkverbindung stehen, geht es nur über Kabel weiter.

Durch solche Kabel rutschen Ralph und Vanellope und landen in einer unübersichtlichen Stadt mit wildem Gewusel. Das ist das World Wide Web. Das ist etwas anderes als das Internet. Das Internet liefert die Grundstruktur, das Web füllt sie mit Leben. Das Internet ist also so etwas wie das Straßennetz, das Web sind die Autos, Radler und Fußgänger.

Ein ähnliches Bild benutzt auch der Film: Will Ralph zu einer neuen Information reisen, taucht plötzlich ein magischer Zug auf und rast mit ihm dorthin. Das Wort dafür heißt "Hyperlink". Diese Links sind das Wichtigste am Web.

Wenn viele Menschen auf einen Link klicken, wird der immer bekannter. Den Computern, die das organisieren, hilft die "Alge von Rhythmus". Diesen Spitznamen gibt Ralph einer Filmfigur namens Yesss. Ihre Aufgabe besteht darin, jedem genau die Videos vorzuschlagen, die er oder sie toll findet. Im echten Internet heißt sie Algorithmus. Wie viele "like"-Herzen der Film "Chaos im Netz" bekommen wird? Yesss hat es sicher schon ausgerechnet.

© SZ vom 26.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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