Thema der Woche:Durst!

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Bei dieser Hitze hilft nur eins: Trinken. Aber was macht Flüssigkeit eigentlich im Körper und wie merken wir überhaupt, dass wir durstig sind?

Von Nina Himmer

Eigentlich müssten Menschen glitschige, glibberige Wesen sein. Sie bestehen nämlich vor allem aus Wasser. In einem Durchschnittspapa stecken locker sieben Eimer Wasser, bei Kindern sind es im Verhältnis zu Gewicht und Größe sogar noch mehr. Das Wasser sitzt vor allem im Blut und in Organen wie Hirn, Herz, Nieren, Lunge und Leber - aber auch da, wo man es gar nicht vermuten würde: Etwa in den Zähnen oder den Knochen (Wasseranteil: 20 Prozent).

Knochentrocken? Selbst im Skelett steckt ziemlich viel Wasser

Dummerweise kann der Körper Flüssigkeit nicht speichern. Alles, was wir beim Schwitzen, Pinkeln oder Ausatmen verlieren, müssen wir nachtanken. Das ist lebenswichtig, denn ohne Wasser würde der Körper kaputtgehen. Das Blut würde dann zu dick werden. Das Herz käme mit dem Pumpen kaum hinterher, würde irgendwann die Arbeit verweigern. Damit es so weit auf gar keinen Fall kommt, haben alle Menschen ein Warnsignal eingebaut: das Durstgefühl.

In den Blutgefäßen sitzen winzige Messstationen. Sie kontrollieren ständig, wie wässrig unser Blut ist und welchen Salzgehalt es hat. Verändern sich die Werte, zum Beispiel weil man beim Fußballspielen oder an einem heißen Sommertag stark schwitzt, eine deftig gewürzte Bratwurst oder ein Stück Pizza isst, funken die Stationen einen Alarm an das Gehirn.

Dort sitzt ziemlich genau in der Mitte des Kopfes und auf Höhe der Augenbrauen der Hypothalamus. Das ist ein Stück Hirn, das wie eine Schaltzentrale funktioniert: Die Nieren sollen weniger Wasser abgeben, darauf breitet sich ein trockenes Gefühl in der Kehle aus. Mit dem Durst sagt uns der Körper, dass wir Flüssigkeit nachfüllen müssen. Löschen kann man ihn am besten mit Wasser, Tee oder Saftschorle. Klingt langweilig, aber Limo, Kakao oder purer Saft machen durch den enthaltenen Zucker nur noch durstiger. Wie viel man trinken soll, liegt übrigens am Alter und am Körpergewicht. Wer es genau wissen will, muss ein bisschen rechnen: Etwa 40 Milliliter sollten es pro Kilogramm Körpergewicht sein. Einfacher ist es aber, sich auf sein Durstgefühl zu verlassen. Das liegt nämlich beim gesunden Menschen auch ohne Taschenrechner immer richtig.

© SZ vom 11.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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