Das Fußballvermissen hat ein Ende: Vom 16. Mai an dürfen die Profi-Kicker wieder aufs Feld. Das führt bei vielen zu Herzrasen. Bei den Fans vor lauter Vorfreude, bei den Kritikern vor lauter Wut. Sie finden, dass es gerade wichtigere Dinge als Fußball gibt und Sport-Millionäre keine Sonderbehandlung bekommen sollten.
Sonderbar wird es so oder so, denn die Klubs haben sich an strenge Regeln zu halten und müssen ohne Zuschauer spielen. Aber Fußball ohne Torjubel, La Ola und Fankurven-Gebrüll? Da fehlt was, finden auch die Vereine. Können Geisterspiele begeistern? Und wie? Borussia Mönchengladbach etwa füllt die Tribünen mit Doppelgängern aus Pappe: Fans können die Figuren beim Verein kaufen und auf ihren Sitzen platzieren lassen. Der Anblick der leeren Ränge ist dann nicht mehr so deprimierend. Es gibt sogar einen Gäste-Block! Jubeln können die Pappfans aber nicht. Andere Vereine würden dieses Problem gerne mit einer Handy-App lösen. Das Sofaklatschen oder -pfeifen soll dann über die Lautsprecher im Stadion abgespielt werden. Ein Fußballklub aus Dänemark setzt auf Hupen: Er hat die Parkplätze vor dem Stadion in ein riesiges Autokino verwandelt und Leinwände aufgestellt. Die Fans sollen so gemeinsam und trotzdem jeder für sich im Auto live dabei sein.
Stimmung zu Hause ist da weniger aufwendig: Einfach Fahne vor dem Fenster hissen, Erdnussflips einwerfen, Trikot anziehen und per Video-Konferenz gemeinsam singen und jubeln. Praktisch: Die Toiletten-Schlange in der Halbzeit ist viel kürzer. Und vielleicht freuen sich ja sogar die Nörgler, wenn in den Nachrichten zur Abwechslung mal nicht nur Infektionszahlen, sondern Tore auftauchen.